Friedrichshafen / sz - Eine liebgewordene Tradition ist die Besinnung im Advent, zu der die katholische Kirchengemeinde St. Maria in Jettenhausen am Sonntagabend in die Kirche eingeladen hat.
Herzlicher Dank galt Helmut Stauber, der zum 19. Mal den Abend organisiert hat, dessen Erlös jeweils einem sozialen Projekt zufließt. Mit großer Freude konnte er nach der Auszählung das „absolute Rekordergebnis“ von 1260 Euro melden, die für ein einwöchiges Sprachencamp für Flüchtlingskinder verwendet werden sollen, ein gemeinsames Projekt von Landratsamt Bodenseekreis und Rotary Club.
Wie üblich treten alle Gruppen unentgeltlich auf in einem Programm, das einen Ruhepol bietet in einer Zeit, in der, wie Pfarrer Rudolf Bauer in seiner Begrüßung sagte, zwar viel von Besinnung und Besinnlichkeit gesprochen wird, aber wenig davon zu spüren ist. Wo rundum auf Weihnachtsmärkten Weihnachtslieder ertönen, ist hier noch Advent. Ein „ökumenischer Advent“, denn neben der Schola von St. Maria saß einträchtig der CVJM-Posaunenchor der Evangelischen Schlosskirchengemeinde unter der Leitung von Matthias Klann im Altarraum und blies kraftvoll die Botschaft von der nahen Weihnacht.
Ökumenisch war auch die Mitwirkung von Karl Reinhard Krüger, dem Ehemann der Pfarrerin der benachbarten Paul-Gerhardt-Gemeinde. Während er an der Orgel solo über Adventslieder meditierte – über den Choral „Macht hoch die Tür“ ebenso wie über „O Heiland, reiß die Himmel auf“ -, begleitete er die Sopranistin Edith Ege bei César Francks stimmungsvollem Hymnus „Panis Angelicus“. Gudrun Schmid und Bernd Scheffer spielten auf Violine und Piano zwei Sätze einer Sonatine von Telemann. Scheffer leitete zudem die siebenköpfige Schola, die mit ihren überwiegend tiefen Männerstimmen schöne volkstümliche Lieder einbrachte. Welch ein Kontrast zu den kleinen Musikern aus Christine Hagenmaiers privater Flötenschule. Eifrig bliesen die zwei Kleinsten „Wir sagen euch an den lieben Advent“ - was machte es da, dass das nächste blutjunge Duo über sein Adagio stolperte, umso sicherer war die Kleine, die zuletzt ihre Lehrerin begleiten durfte. Was hätte da der Weihnachtsengel gesagt, von dem Christa Gindele in einer nachdenkenswerten Geschichte erzählte? Zum guten Schluss leitete Karl Reinhard Krüger über zum Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, den erst der Posaunenchor übernahm und schließlich alle gemeinsam mit Orgel und Bläsern sangen.