Friedrichshafen / sz - „Uns geht es vor allem um den Erhalt der renovierungsbedürftigen Kapelle“, das hatten sich die Gründungsmitglieder des Vereins „St. Georgs-Kapelle“ am 2. Juli auf die Fahne geschrieben. Fünf Monate später trafen sie sich im „Klosterwirt“, um über den Aufbau und Entwicklung des Vereins zu informieren. Außerdem stellte der Vorsitzende Helmut Schmid des seit Ende September geschäftsfähigen Vereins den erstellten Flyer für das Projekt „St. Georgs-Kapelle“ vor.
Der Flyer zeigt auf der Vorderseite eine St. Georgs-Kapelle an der Ravensburger Straße, die anmutend aussieht. Die Realität sieht allerdings anders aus: Der Außenputz trennt sich vom Mauerwerk, das Dach ist unbedingt renovierungsbedürftig, der Turm ist nur bestandsgeschützt, die Balken sind morsch.
Durch kirchliche und öffentliche Mittel kann der Erhalt des Kirchleins im Osten der Stadt nicht mehr ausreichend und zuverlässig gewährleistet werden. Um das Kleinod aus dem 15. Jahrhundert zu sichern, wurde am 2. Juli der Verein „St. Georgs-Kapelle“ gegründet (die SZ berichtete), um mit Spenden- und Mitgliedsbeiträgen den Erhalt der Kapelle, die seit 1968 in der Verantwortung der St. Columban Gemeinde liegt, zu sichern.
„Die Renovierungskosten liegen zwischen 50 000 und 60 000 Euro“, schätzt der Vorsitzende des inzwischen auf 35 Mitgliedern angewachsenen Vereins, Helmut Schmid. Was seit dem seit Ende September geschäftsfähigen Vereins bisher geschehen ist, darüber informierte der Vorsitzende seine Mitglieder. Demnach seien seit der Gründung Spenden eingegangen. Allen voran stellte er die 1000 Euro der Theatergruppe St. Columban, die ebenfalls 1000 Euro aus dem „frei verfügbaren Säckle“ von Oberbürgermeister Andreas Brand, sowie die 500 Euro der Volksbank Friedrichshafen heraus. Die Kreissparkasse hat ebenfalls schon Spendenzuwendungen signalisiert. Darüber hinaus seine einige Spenden zwischen fünf und 50 Euro eingegangen, berichtete er und hatte dazu noch eine Anekdote: „Meine Tante Ida hat mit beim Annafest in Unlingen am Bussen spontan zehn Euro für „Deine Kapelle“ gegeben“, erzählte der Vorsitzende.
Es gebe auch „gelebte Ökumene“, meinte er weiter. Soll heißen: Pfarrer Hannes Bauer von der Bonhöffer-Gemeinde sei von dem Flyer und der Gemeindebrief-Aktion so begeistert gewesen, dass er sie auch gezielt bei seinen Gemeinde-Mitgliedern verteilen ließ.
Ganz besonders am Herzen lag dem Vorsitzenden zum Schluss die Feststellung, dass das am 20. November auf dem Grünstreifen zwischen Bushaltestelle und der Straße am Seewald erstellte „Denkmal für St. Georgen“, nicht aus Spendengeldern des St-Georgs-Vereins stammt, sondern eine Spende der Häflerin Lore Stitz, bekannt auch unter „Kohle-Stitz“, ist.
Der Grabstein mit dem Relief des Heiligen Georg als Ritter, der dem Drachen in den Rachen stößt, stammt vom Familiengrab der Familie Stitz. Mit Einvernehmen der Stadt wurde das Monument beim Hofinger Steinmetz Daniel Wicker restauriert und mit goldenen Lettern „Heiliger Georg stärke uns“, versehen.
Wer im Verein St. Georgs-Kapelle Mitglied (Mitgliedsbeitrag pro Jahr 50 Euro) werden oder spenden will kann sich beim Vorsitzenden Helmut Schmid, unter Telefon 07541 / 72568 und e-mail: h.schmid42@t-onlinede melden.