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Airbus-Razzia: Keine Gefahr für Arbeitnehmer

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Friedrichshafen / sz - Das Airbus-Werk in Immenstaad steht neben weiteren Standorten der Rüstungssparte des Konzerns in Ulm, Manching und München im Zentrum von Schmiergeld-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München. Dabei geht es unter anderem um Geschäfte mit Grenzsicherungssystemen – eine Spezialität des Standorts Immenstaad.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte am Mittwoch berichtet, dass Ermittler der Staatsanwaltschaft München im Oktober unter anderem dem Airbus-Werk in Immenstaad einen Besuch abgestattet hatten. Ein Airbus-Sprecher bestätigte das im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Ein Polizeisprecher in Konstanz gab außerdem an, dass „mehrere Beamte“ der Kriminalpolizei in Friedrichshafen sowie Beamte des Polizeipräsidiums München bei der Razzia vor Ort waren. Auch Wohnungen sollen durchsucht worden sein.

Offenbar soll es bei der Razzia um Schmiergelder in Millionenhöhe gehen, die für Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien und Rumänien geflossen sein sollen.

Airbus soll unter anderem Grenzsicherungsanlagen für die 9000 Kilometer lange Grenze Saudi-Arabiens geliefert haben. „Für diese Systeme wurde viel zugekauft“, sagte ein Brancheninsider zwar zunächst. Eine weitere Quelle bestätigte der „Schwäbischen Zeitung“ allerdings, dass Grenzsicherungssysteme ein Schwerpunkt im Werk Immenstaad seien.

Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft München beziehen sich die Ermittlungen allerdings auf eine Zeit, als Airbus Defence and Space noch als Verteidigungssparte des EADS-Konzerns firmierte, besser bekannt als „Cassidian“. Damit müssten die mutmaßlichen Schmiergelder vor der Umbenennung in Airbus und vor 2014 geflossen sein.

Betriebsrat wartet ab

Dass die Ermittlungen auch Auswirkungen auf eine größere Zahl von Arbeitnehmern am Standort Friedrichshafen haben könnten – etwa durch die Stornierung von Produktionsaufträgen – ist eher unwahrscheinlich. Ein Branchensinder sagte der „Schwäbischen Zeitung“, dass Airbus seine Lieferverträge auch dann erfüllen müsse, wenn sich die Ermittlungen erhärten sollten.

Christian Birkhofer, Betriebsratsvorsitzender bei Airbus Defence and Space, kommentierte die Arbeitnehmersicht auf die Vorgänge dennoch nur knapp: „Der Betriebsrat kann zu diesem laufenden Verfahren keine Stellung nehmen, da uns derzeit keine relevanten Informationen vorliegen“, sagte er auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“.


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