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Diözese plant Zeltlager Seemoos neu

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Friedrichshafen / sz - In der Vergangenheit hat es immer wieder Streitigkeiten mit Nachbarn gegeben. Jetzt steht eine Neukonzeption des Zeltlagers Seemoos an. Nach SZ-Information werden alle bestehenden Gebäude auf dem Gelände abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart will dafür angeblich mehrere Millionen Euro in die Hand nehmen.

Die BDKJ Ferienwelt, in der Diözese zuständig für das Zeltlager, möchte sich zu den Plänen nicht äußern. Der SZ liegen aber detaillierte Informationen zur Neukonzeption vor. „Es ist richtig, dass die Diözese für das Zeltlager Seemoos ein neues Konzept entwickelt hat“, bestätigt Stadtpressesprecherin Andrea Gärtner. Es liege der Stadt zwar noch nicht vor, sei jedoch von Weihbischof Thomas Maria Renz angekündigt.

Ein Grund für die Neukonzeption sei, dass das Zeltlager baulichen Vorgaben in einem Wohngebiet nicht entsprochen habe. Das betreffe Vorgaben beim Immissions- oder Naturschutz. „Hier müssen Voraussetzungen erfüllt werden“, betont Gärtner. „Das Problem der Nachbarn ist auch immer wieder thematisiert worden“, erklärt sie weiter. Es sei klar, dass dort, wo Kinder toben und spielen, auch Krach entstehe. Nachbarn hätten sich in der Vergangenheit immer wieder über Lärmbelästigung beschwert.

Großküche wird aufgegeben

Während nächstes Jahr das erste Lager für die Osterzeit geplant ist, soll das Seemoos nach der Neukonzeption ein reiner Saisonbetrieb werden – von Pfingsten bis zum Ende der Sommerferien. Das Jugendhaus wird nach SZ-Informationen aufgegeben. Hier haben bisher Bildungsveranstaltungen stattgefunden; auch Übernachtungen sind in der Bildungsstätte möglich gewesen. Nach dem Abriss der alten und dem Bau des neuen Gebäudes wird es zudem nur noch drei von vier Teillagern geben. Bisher ist das Zeltlager in vier Teillager altersspezifisch aufgeteilt gewesen. Die verbleibenden drei Zeltplätze sollen saniert werden und weiterhin Platz für 300 Teilnehmer bieten. Die Großküche wird ebenfalls aufgegeben. In einer kleineren Küche werden sich die Teilnehmer in Zukunft selbst versorgen müssen. Diese Maßnahme sowie die Aufgabe des Jugendhauses werden auch Auswirkungen für die Mitarbeiter haben: Was beispielsweise aus dem Küchenteam wird, ist noch unklar.

Pläne stehen noch am Anfang

Das Konzept soll – unabhängig von den Baumaßnahmen – 2017/2018 umgesetzt werden. Wie schnell die Baumaßnahmen umgesetzt werden können, ist unklar. „In Kürze wird es erste Gespräche mit der Diözese geben. Wir stehen hier noch am Anfang“, teilt Andrea Gärtner von der Stadt mit. Julia Schmidt, zuständig für Freizeiten und Zeltlager beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), möchte sich zu den Plänen noch nicht äußern: „Das ist zu dünnes Eis, auf dem wir uns da noch bewegen.“

Laut SZ-Quellen soll im Zuge der Planungen auch das Ufer renaturiert werden. Dabei sollen unter anderem ein neuer Steg gebaut, zwei Slipanlagen für Boote durch eine neue ersetzt und die Ufermauer abgerissen werden. Das Landratsamt habe diesen Teil der Planungen bereits weitestgehend genehmigt.

Robert Schwarz, Pressesprecher des Landratsamts, bestätigt das: Die Genehmigung zur Renaturierung des Ufers sei bereits 2011 erteilt worden. Wegen Unklarheiten des Bauplans und des für die Maßnahmen notwendigen niedrigen Wasserstandes werde allerdings erst diesen Winter mit den Bauarbeiten begonnen. Antragsteller sei das Regierungspräsidium Tübingen. Auch ein Hafen solle abgerissen werden. Im Gegenzug zur Abtragung vom Gelände sollen unter anderem Kies aufgeschüttet, Flussbausteine platziert und eine Sitzstufenreihe angebracht werden. Für sechs wegfallende Bäume würden Hochstämme in gleicher Anzahl gepflanzt werden. Zudem sollen zwei Badeflöße und drei Bojen-Anlagen errichtet werden.

„Die Neukonzeption haben die Nachbarn erstritten“, sagt Zeltlagerleiter Jörg Althaus. Die Kirche sei auf die rechtlichen Einschränkungen der Stadt eingegangen. So weit er wisse, werde sich für die Freizeiten im kommenden Jahr allerdings noch nichts ändern.

1000 Kinder in Sommerferien

Das Zeltlager Seemoos des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözese Rottenburg-Stuttgart liegt zwischen Friedrichshafen und Fischbach. Es verfügt über einen etwa 200 Meter langen Privatstrand. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche können an jeder Freizeit teilnehmen. Allein in den Sommerferien 2014 haben etwa 1000 Kinder das Zeltlager besucht – auch aus Nachbarländern. Neben sanitären Räumen und einem Krankenzimmer ist zur Zeit noch eine Großküche vorhanden. Für die Kinder wird eine Reihe von Freizeitaktivitäten angeboten: Rudern und Segeln sind zum Beispiel möglich; auch ein Fußballplatz und ein Volleyballfeld stehen bereit. (dp)


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