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„Das ganze Jahr muss zur Saison werden"

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Friedrichshafen / sz - Zum achten Tourismusforum der Internationalen Bodensee-Touristik GmbH (IBT) sind rund 170 Fachleute ins Würth Haus nach Rorschach gekommen. Hildegard Nagler hat Jürgen Ammann, Geschäftsführer der IBT, zur Arbeit der Touristiker befragt.

Herr Ammann, wir leben in einer wunderschönen Region. Trotzdem müssen Sie aufpassen, dass Sie von touristischen Mitbewerbern nicht abgehängt werden. Wie geht es Ihnen dabei?

Die Herausforderung durch den Wettbewerb spornt an, sich ständig weiter zu entwickeln. Aus unserer Region nehme ich die Motivation dafür.

Wie hat sich die Zahl der Ankünfte und der Übernachtungen in der Region entwickelt?

Das Wichtigste in Kürze aus 2013: 3,7 Millionen Gästeankünfte und 10,7 Millionen Logiernächte im Gesellschaftergebiet der IBT. Insgesamt sind die Logiernächte in der Bodenseeregion von 2007 bis 2013 um 14 Prozent gestiegen. Auch die Saison 2014 läuft sehr gut. Von Januar bis August 2014 liegen die Übernachtungen mit 2,3 Prozent und die Ankünfte mit 3,6 Prozent über den Vorjahreswerten.

Bei Übernachtungen ist immer wieder die Rede vom „grauen Markt“. Was hat es damit auf sich, und wie wirkt sich dieser „graue Markt“ aus?

Bei „grauem Markt“ handelt es sich um Übernachtungsbetriebe, die weniger als zehn Betten haben oder Besuche beziehungsweise Nächtigungen bei Verwandten und Bekannten. Diese werden nicht in der Statistik erfasst. Somit ist die tatsächliche Übernachtungs-Zahl um einiges höher. Man schätzt das Volumen des grauen Marktes auf rund 45 Prozent, die Quelle dafür ist die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg.

Sie sind im engen Kontakt mit Ihren Mitgliedern. Diese klagen über Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung. Warum?

Hintergrund ist der auch in der Region angekommene Fachkräftemangel verbunden mit teils saisonalen Beschäftigungsverhältnissen. Die Stärkung der „Nicht-Sommer-Saison“ soll dazu beitragen, die Arbeitskräfte ganzjährig halten zu können. Zudem sind auch Service- und Führungsqualität wichtige Eckpfeiler, um Fluktuationen zu vermeiden. Der Tourismus hat eine enorme Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für die Region und generiert Einkommen umgerechnet für 60000 Arbeitsplätze.

Die Bodensee-Region ist international bekannt. Sie wollen die Region noch mehr ins Gespräch bringen. Wie und bei wem?

Wir verstärken die Aktivitäten insbesondere in den Märkten Italien, Frankreich sowie in den Benelux-Staaten. Um den Bodensee nachhaltig in diesen Märkten zu positionieren, werden wir eine gezielte PR-Arbeit aufbauen sowie Reiseveranstalter ansprechen.

Im Tourismus sind ständig neue Ideen gefragt…

Tourismus lebt von Innovation und Veränderung. Aktuell zu spüren sind unter anderem ein Trend zu Kurzreisen oder auch ein stark gewandeltes Informationsverhalten. Mit unserem Tourismusmonitoring haben wir eine essentielle Datengrundlage für eine zielgerichtete sowie effiziente Dauerbeobachtung und Vermarktung der Region geschaffen.

Sie legen Wert darauf, dass die Bodensee-Region nicht nur im Sommer als Reiseziel gesehen wird. Was tun Sie dafür?

Für ein qualitatives Wachstum ist die Belebung der „Nicht-Sommer“ Saison essentiell. Aktuell gibt es hierzu die Website www.bodensee-winter.eu mit Angeboten rund um den internationalen Bodensee sowie die Weihnachtsmarktbroschüre in den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch. Eine gezielte PR-Arbeit begleitet diese Maßnahmen. Für Anfang 2015 ist zudem eine virale YouTube-Kampagne, sprich ein Film mit epischen Bodensee-Winterlandschaftsaufnahmen in Planung. Darüber hinaus sind unsere Projekte Bodenseegärten und Weinregion Bodensee mit den zugehörigen Angeboten ganzjährig.

Oktober 2015 wird es eine „Bodensee-Erlebniskarte“ für den Winter geben. Was steckt dahinter?

Die Winterausgabe der „BodenseeErlebniskarte“ soll die ruhigere Jahreszeit aktiv unterstützen und dabei auch die Einheimischen ansprechen. Die Karte wird innerhalb der Saison an drei frei wählbaren Tagen nutzbar sein. Neben vielen Museen werden auch viele Bergbahnen mit dabei sein. Auch wenn die Weiße Flotte in dieser Zeit keine Kursfahrten anbietet, sollen auch Fahrten mit den Fähren oder dem Katamaran in dieser Karte eingeschlossen sein. Welche Ausflugsziele genau mit dabei sein werden und wie sich der Preis gestalten wird, wird erst im Frühjahr bekannt sein. Wir freuen uns jedoch, dass bereits mehr als 50 Attraktionen ihr Interesse an einer Teilnahme ausgesprochen haben.

Sie wollen auch Ihre Website neu gestalten…

In der Tat, wir werden den Online-Auftritt gemäß unserer Positionierung grundlegend überarbeiten. Lassen Sie sich überraschen.


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