Friedrichshafen / sz - Die Zeit des Leerstands ist vorüber: Vorausgesetzt der Finanz- und Verwaltungsausschuss der Stadt gibt dafür grünes Licht, werden im alten Hauptzollamt in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses städtische Büroräume entstehen. Stadtsprecherin Andrea Gärtner spricht von einer Interimslösung für die Dauer von drei bis fünf Jahren. Möglicher Bezug ist Ende erstes, Anfang zweites Quartal 2015.
Die Verwaltung braucht mehr Platz. „Im Rathaus gibt es keine zusätzlichen Büroräume mehr“, sagt Andrea Gärtner. Für sie ist die im Raum stehende Zwischenlösung „ ideal, weil das ehemalige Zollgebäude ja unmittelbar an das Rathaus angrenzt.“ So werde es kurze Wege geben.
Raum für die Fraktionen
Entstehen sollen in dem Gebäude Räume für die Fraktionen (“ein lang gehegter Wunsch der Fraktionen“), Platz für Mitarbeiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung oder für den Personalrat. Nach dem neuen Personalvertretungsgesetz hat die Stadt Friedrichshafen mit ihren insgesamt 1200 Mitarbeitern mittlerweile drei freigestellte Personalräte. „Die benötigen eigene Büros und Besprechungsräume“, bekundet Andrea Gärtner.
Was jetzt in der Schanzstraße 14 geplant ist, ist eine Zwischennutzung. „Das Grundstück ist ein Filetstück in der Innenstadt“, erklärt die Stadtsprecherin. Es müsse deshalb städtebaulich entsprechend überplant werden. Da es aber noch keine konkreten Pläne gebe, biete sich die Zwischennutzung an. Man hätte das Gebäude auch abreißen können, dann wäre der Platz aber jahrelang brach gelegen. Bis einmal die Abbruchbagger anrücken: „Der Aufwand für die Renovierung lohnt sich im Vergleich mit zu zahlender Miete auf dem freien Markt“, erklärt Andrea Gärtner.
Für die Neunutzung fallen einmalige bauliche Unterhaltungsmaßnahmen an. Malerarbeiten, Verlegung neuer Teppichböden, Ergänzung der Beleuchtung, Sanierung der Toiletten, Realisierung notwendiger Infrastruktur für IT und Telefon. Dafür sind 2015 außerplanmäßige Ausgaben fällig. 200 000 Euro sind für bauliche Maßnahmen, für Einrichtung und Möbilierung weitere 30 000 und für die Anbindung IT und Telekommunikation bis zu 50 000 Euro notwendig. Maximal sollen die Investitionen aber auf 250 000 Euro gedeckelt werden.
Stimmt der Ausschuss als beschließendes Gremium (es tagt am Montag, 10. November) der Interimslösung zu, „kann sofort ausgeschrieben werden“, meint Andrea Gärtner im Gespräch mit der SZ. Wie gesagt, dann wäre der Bezug der neuen Büros Ende März/Anfang April 2015 möglich.