Friedrichshafen / sz - Das Zeppelin-Museum hat neue Dokumente aus der Feder des Luftschiffpioniers Hugo Eckener (1868-1954) erhalten. Sie stammen aus dem Besitz der Familie Rudi von Meisters. Sein Vater Friedrich Wilhelm stand als Repräsentant der Zeppelin-Reederei in engem Kontakt mit Eckener.
Aus China ist er angereist. In der Schweiz ist er gelandet. Über den Bodensee hat ihn die Fähre vor die Tore des Zeppelin-Museums gebracht. Rudi von Meister ist Präsident für die Region Asien-Pazifik bei der ZF Friedrichshafen AG. Am Montag übergab er die Aufzeichnungen und Bilder aus dem Besitz seiner Familie dem Zeppelin-Museum.
„Diese Dokumente sind keineswegs alltäglich“, erklärt die neue Museumsleiterin Claudia Emmert. Eckeners Aufzeichnungen beschreiben seine Erlebnisse während verschiedener Zeppelin-Fahrten – beispielsweise aus der Arktis. Besonders toll sei dabei, dass das Konvolut auch handschriftliche Manuskripte mit Änderungen und Durchstreichungen enthalte. So sei der Gedankengang des Luftschiffpioniers besser nachvollziehbar.
Eine besondere Archivalie ist ein Foto des Luftschiffs „Hindenburg“ samt Negativ, das es bei der Landung in Lakehurst am 6. Mai 1937, Sekunden vor dem bekannten Unglück, zeigt. „Dieses Foto war uns bisher nicht bekannt“, sagt Museumsleiterin Emmert. Sie freut sich, dass das Museum nun Forschern, die sich mit der Geschichte der Zeppeline beschäftigen, eine noch breitere Quellenbasis bieten kann.
Rudi von Meister – gut gelaunt und mit amerikanischem Akzent – betont, dass die Übergabe ans Zeppelin-Museum ausdrücklich auch im Namen seiner drei Geschwister geschehe. „Hier verbindet sich die Geschichte der Zeppeline und von ZF mit meiner Familie.“