Friedrichshafen / sz - Das Seekult-Wochenende mit dem Festivalthema „Mensch-Maschine“ beginnt am Freitag.
Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Tanz, Kunst und Theater. Die Angebote richten sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene.
Das Bundesjugendballett macht am Freitagabend den Auftakt um 20 Uhr. Ab Samstag gibt es im Casino, Fallenbrunnen 17, Karten für das gesamte Wochenende als auch für einzelne Veranstaltungen.
Unter der Intendanz von einem der weltweit erfolgreichsten Choreografen, John Neumeier, tanzen im Bundesjugendballett-Ensemble internationale Talente. Die 18- bis 23-Jährigen treten gemeinsam mit der Jungen Camerata Bodensee, einem erst 2013 gegründeten Klassikensemble, bei Seekult auf. Ihr moderner Tanz widmet sich dem Wechselspiel zwischen organisch-lebendiger Dynamik und maschineller technischer Perfektion.
Seekult und die Kinderuni haben zusammen mit 30 Kindern zum Thema „MenschMaschine“ ein Daumenkino konzipiert. Es wird am Wochenende ausgestellt. Am Samstag können Kinder ein Daumenkino kreiieren und die älteren haben gemeinsam mit dem Poetry-Slam-Landesmeister Baden-Württemberg 2014, Nik Salsflausen, einen eigenes Gedicht erarbeitet, mit der Möglichkeit, dieses am Festival-Freitag mit professionellen Slammern aufzuführen. Bei der darstellenden Kunst sind mehrere Maler, Film- und Videokünstler zu Gast.
Mehrere Ausstellungen sollen dem Betrachter die bildnerische Auseinandersetzung mit dem Thema „Mensch-Maschine“ vors Auge führen. So wurden Fotografien, Gemälde und Objekte von einer Vielzahl von Künstlern eigens für das Festival angefertigt und erstmalig ausgestellt, wie Benjamin Burkard und Lucas Boelter, die den Betrachter vor die Wahl zwischen Faszination und Aversion stellen. An Laphan greift den Schwellenzustand der künstlichen Intelligenz in seiner Arbeit auf, Owl Yeah wühlt mit dem Hörstück „Demon Says"über Menschen mit Persönlichkeitsstörungen auf, sodass die Schwedin Katarina Löfström mit „An Island" einen bewussten Ruhepunkt in einer zunehmend sich beschleunigenden Welt von Bildern anbietet.
Ilana Lewitan, die unter anderem bei Hans Daucher und Markus Lüppertz lernte, findet in „Cubes“, einer Symbiose aus Malerei, Fotografie und Objektkunst, auch eine eigene Motivwelt und Klangkünstler Kaspar Föhres lädt mit „Audio Ergo Video" zu einer Klangerfahrung vor dem geistigen Auge ins Dunkle ein.
Schwarzlicht und Absurdes
Schülerinnen der Realschule St. Elisabeth werden bei ihrem Schwarzlichttheater Gegenstände wie von Zauberhand erscheinen lassen und dabei eine Geschichte zum Thema „Mensch-Maschine erzählen“. Am Samstag führt das Rohbautheater Kollektiv mit „Sie frisst" ein absurd-komisches Theaterstück über unsere Zeit auf – den schier unersättlichen Hunger nach erlebten Augenblicken und dem einen Blatt, das schmeckt. Auf der Suche nach seiner Identität steckt der Mensch in einer großen Maschinerie. Er konsumiert und funktioniert.
Suche nach der verlorenen Zeit
Das Kino Studio 17 bietet an beiden Tagen Platz für Filme und Diskussionen. Der Fokus liegt natürlich auf dem Festivalthema – mal enger, mal weiter gefasst, immer mit der Möglichkeit zur Diskussion nach den Filmen. „Plug&Pray" von Joseph Weizenbaum inspiziert Laboratorien der künstlichen Intelligenz in den USA, Japan, Deutschland und Italien. Robert Gwisdek, „Käptn Peng", präsentiert in seinem Kurzfilm "Circuit" Bewegtbilder über die Unendlichkeit und in „Speed“ ist der Filmemacher und Autor Florian Opitz auf der Suche nach der verlorenen Zeit, die wir mühsam mit all den neuen Technologien und Effizienzmodellen eingespart haben.
Beim Letztgennanten findet am Samstagnachmittag eine Podiumsdiskussion mi Glloria Meynen (Kultur-Medienwissenschaftlerin an der Zeppelin Universität), Robert Gwisdek („Käptn Peng", Schauspieler, Musiker und Buchautor), Bernhard Kleiner (Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IP) und den Psychologen Louis Lewitan (Manager-Berater, Stressexperte und Buchautor), der die Moderation übernehmen wird.