Friedrichshafen / sz - Über einen vollen Ludwig-Dürr-Saal haben sich am späten Sonntagnachmittag das ZF Werksorchester als Veranstalter und das MTU-Orchester als Mitstreiter gefreut. Gefreut hat sich auch die Tafel Friedrichshafen, für die der Erlös des Benefizkonzerts bestimmt war.
Benefizkonzerte brauchen ein zugkräftiges Programm, und da haben beide Orchester ins Schwarze getroffen: „Best of Musical“ servierte das MTU-Orchester unter der Leitung von Reiner Hobe, mit „Western Melodies“ legte das ZF-Werksorchester unter Andreas Schorer und seinem neuen Vize Christian Hepp nach.
Geballte Bläserkraft sprengte schier die Ohren, als die MTUler mit „I feel pretty“ aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ einsetzten. War das volle Blasorchester für so romantische Songs wie „Maria“ und „Tonight“ etwas arg wuchtig, durften die Bläser mit „Cool“ und einem feurigen America“ so richtig powern. Ruhig tauchten sie mit Andrew Lloyd Webbers „Cats“ in die Welt der Hinterhöfe. Hits wie „Memory“ oder „The Jellicle Ball“ zogen vorüber, weckten Bilder ebenso wie die Songs aus Claude-Michel Schönbergs Musical „Les Misérables“ nach Victor Hugos Roman – große Stimmungsgemälde und fröhliche Tanzmelodien. Begeisterter Applaus war den Spielern sicher, dann ging es mit Andreas Schorer und dem ZF Werksorchester in die Western Welt. Gemächlich klapperten Pferdehufe durch die Prärie, immer und immer wieder hörte man die Helden reiten und die Bilder aus bekannten Filmen zogen vorüber. Romantisch erklang das „Wondrin’ Star“, lebhaft und immer rasanter die Bonanza-Melodie. Mitsingen wollte man bei „Do not forget me“ aus „High Noon“, unvergessen sind die Stars Gary Cooper und Grace Kelly. Natürlich durften Antonio Rossi und Ennio Morricone nicht fehlen, ein Schwelgen in Ohrwürmern aus der Western-Herrlichkeit, ob mit den Glorreichen Sieben, mit Zorro oder „My Name is Nobody“. Letztere zwei Nummern dirigierte Christian Hepp. Schorer stellte ihn als seinen Vize vor, dem er peu à peu das Orchester übergeben werde. „Christian, das hast du super gemacht!“, war danach sein Kommentar. Die obligatorischen Zugaben vereinten beide Orchester: „Beyond the sea“ unter Reiner Hobe und die Winnetou-Melodie unter Andreas Schorer. Dann ging es mit Spendenkörbchen an den Ausgang, da half kein Klatschen mehr. Wie Andreas Schorer mitteilte, konnte er der Häfler Tafel nach dem Konzert 2130 Euro als Spende übergeben.