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Eckpunkte sollen Klarheit schaffen

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Friedrichshafen / sz - Das Bauvorhaben in Windhag, bei dem mehrgeschössige Wohnhäuser auf einer Apfelwiese entstehen sollen, sorgt weiter für Wirbel: Seit Bekanntwerden der Pläne, das Feld zwischen Regenerstraße und Landratsamt zu bebauen, regt sich Widerstand, der sich mittlerweile unter dem Namen Bürgerinitiative (BI) Apfelbaumfeld formiert hat. Gestern Abend kam das Thema im Gemeinderat auf den Tisch.

120 statt der veranschlagten 30 Minuten hat der Tagesordnungspunkt „Regenerstraße/Windhag – Sachstandsbericht und weiteres Vorgehen“ eingenommen. Die Räte stimmten darin unter anderem den planerischen Eckpunkten für die Überarbeitung der ersten Entwürfe zu. Ein Antrag der Freien Wähler, die Geschossigkeit von maximal vier plus Attika (sozusagen eine Abschlussmauer) auf maximal vier zu reduzieren, wurde abgelehnt. „Schade, der Antrag ging in die richtige Richtung,“ sagte Ulrich Bernard nach der Mammutsitzung.

Vor zwei Wochen hatte der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Apfelbaumfeld für den gestrigen Abend eine „geballte Präsenz“ seiner Mitstreiter angekündigt. Damit hatte er nicht zuviel versprochen: Die Zuschauertribüne war voll. Die Initiative begleitet das Bauvorhaben des österreichischen Investors Prisma, der auf einer Apfelwiese in Windhag bauen möchte, von Beginn an kritisch. Auf dem Grundstück sollen Häuser mit vier Geschossen plus Attika entstehen. Für die Nachbarn zuviel des Guten. Nach einem Vorgespräch, in dem Erster Bürgermeister Stefan Köhler mit Prisma und der BI an einem Tisch saß, einigten sich die Parteien auf einen Workshop, der noch im Oktober über die Bühne gehen soll.

OB will Klarheit schaffen

Oberbürgermeister Andreas Brand betonte, dass es „eher unüblich“ sei, sich zu so frühem Zeitpunkt über Art und Maß Gedanken zu machen. Deshalb wolle man diese Eckpunkte abwägen und „auf den Punkt bringen, dass Klarheit herrscht“. Erst dann könne geplant werden. Er will, wie auch Köhler, einen „praktikablen Vorschlag unterbreiten“.

Die Fraktionen waren sich einig, alle Interessen – sprich BI, Stadt und Prisma – vereinen zu wollen. Es sei ein großer Schritt in Richtung Kompromiss (Sylvia Hiß-Petrowitz, ÖDP). Man wolle klare Spielregeln für den Bebauungsplan schaffen (Hannes Weber, Freie Wähler), das Thema Wohnungsraumnot nicht außer Acht lassen, die Geschosszahl nicht reduzieren (Gerhard Leiprecht, Grüne) und das Thema Verkehr dort isoliert betrachten (Gerlinde Ames, FDP). Die Eckpunkte würden noch „Luft nach oben verschaffen“ (Karl-Heinz Mommertz, SPD), man müsse „vielen Bedürfnissen gerecht werden“ (Daniel Oberschelp, CDU).

Aus Sicht der Verwaltung sollten sieben Eckpunkte für die weitere Bearbeitung definiert werden, wobei das Hauptaugenmerk auf der Geschossigkeit der Gebäude und der Verkehrserschließung liegt. Die Geschossigkeit sollte auf vier Vollgeschosse plus Attika festgelegt werden, die Verkehrserschließung schwerpunktmäßig über die Glärnischstraße erfolgen. Ferner sollte die Bebauung in der zweiten Reihe in der Höhe abgestuft und die Bebauung in See-Richtung durchlässig sein. Der Anteil an gefördertem Wohnungsbau sollte etwa 20 Prozent betragen.

„Nun müssen wir sehen, was der Workshop bringt“, sagte Bernard gestern. „Kommt Zeit, kommt Rat.“


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