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Lebensfreude hart am Wind

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Friedrichshafen / sz - Wer die Lust am Segelsport mit Begeisterung für Malerei verbindet, kommt in der neuen Ausstellung von Arno F. Dirksen in der Galerie Plattform 3/3 voll auf seine Kosten. Man muss nicht unbedingt aktiver Segler sein, aber Segelschiffe und bewegtes Wasser sollten den Betrachter schon interessieren.

Gerade mal vor einem Jahr hat Arno F. Dirksen in der Plattform unter dem gleichen Titel „Im Augen Blick“ sehr ähnliche Bilder ausgestellt. Auf die Frage, was jetzt neu sei, antwortet er voller Elan: „Es ist eigentlich alles neu, geändert hat sich was Wesentliches.“ Die Begegnung mit Werner Dürrsons Gedichtband „Denkmal fürs Wasser“, in dem sich der Dichter dem Grundelement und seinen Verwandlungen zuwendet, sei für Dirksen ein Geschenk gewesen: „Ich war weg - da schreibt einer, was ich male.“ Was der Lyriker in Worten male, bringe er mit dem Pinsel auf die Leinwand: die „flüssige Architektur der Dauer des Augenblicks“.

Der besondere Augenblick

Dirksen fühlte sich bestätigt. Ihm geht es um den besonderen Augenblick, in dem sich Zeit und Ewigkeit begegnen. Er unternimmt den Versuch, mit dem in expressivem Duktus geführten Pinsel diese Begegnung festzuhalten. Die durchweg großformatigen Acrylbilder rufen förmlich nach großzügigen weißen Wänden, sie passen nicht in mit Möbeln vollgestellte Räume, sondern verlangen Raum, um sich zu entfalten. Die Malweise ist expressiv heftig, aber fast durchweg figurativ bestimmt.

Einige wenige starke Abstraktionen sprechen den Besucher aufgrund ihrer intensiven Farbigkeit an. Es sind herrlich leuchtende Farben. Und sonst? Es versteht sich von selbst, dass hier keine ruhig dahingleitenden Segler das Wasser bevölkern, sondern dass feurige Segel sich blähen, dass die Schiffe hart vor dem Wind kreuzen, die Gischt hoch aufspritzt vor einem Himmel, dessen schwefelgelbe oder gelb-violette Färbung nicht Gutes verheißt. Wer sich dem aussetzt, der sucht die Urgewalt der Natur, den Kitzel. Innere Ruhe ist anderswo zu finden. Was Dirksen seinen Betrachten mitteilen will, ist „Lebenslust und Lebensfreude und ein immer wieder neues Ja zu jedem Augenblick“.

Vernissage ist am Freitag, 10. Oktober um 19 Uhr, es spricht Regula Gebhardt. Die Ausstellung ist bis 19. Oktober jeweils Freitag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu sehen.


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