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Weltreise im Bulli: Sich Zeit zu nehmen, heißt Freiheit haben

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Friedrichshafen / sz - Die eigentliche Idee von Helga Negele und Jürgen Dommer war es, ihr Leben zu verändern. Am Ende sind sie von einer Weltreise zurückgekehrt, haben ein Buch darüber geschrieben und viel zu erzählen. Das tun sie unter anderem am 12. Oktober, ab 19.30 Uhr im Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen. Ihr Bulli kann dabei besichtigt werden.

„Nach 20 Jahren im selben Job, dann willst Du mal was anderes sehen“, erzählt Jürgen Dommer, der mit Helga Negele damals noch in Memmingen wohnte. Dort haben die beiden alles aufgegeben. Das „völlig normale“ Paar gab ihre sicheren Jobs auf, verkaufte nahezu den ganzen Besitz und schaffte sich damit ein Grundkapital für eine Weltreise, die das Leben tatsächlich verändern sollte. „Wir haben das alte Leben abgestreift und grenzenlose Freiheit gesucht“ – später auch gefunden.

Die beiden wussten vorher nicht, auf was sie sich da einließen. Sie wollten fremde Kulturen und deren Menschen kennenlernen, das war Vorsatz für die Tour.

Der Bulli wird Wohnzimmer

Der Orangetrotter, wie sie ihren Bulli liebevoll nennen, begleitet sie dabei recht zuverlässig. Der VW-Bus aus der letzten Bauserie T3, die sich noch Bulli nennen durfte, weil der Motor hinten sitzt, hat nur Zweiradantrieb. Es gibt den T3 auch als Syncro mit Vierradgetriebe, der für solche Weltreisen bislang als die bessere Variante galt. Die Allgäuer haben gezeigt, dass es auch anders geht.

Dabei sind hier und da Reparaturen angefallen, die heikelste auf rund 4000 Metern Höhe im Himalaya, als die Dieselpumpe wegen gepanschten Sprits in Nepal ihren Geist aufgab. Jürgen Dommer erinnert sich daran noch bestens: „Bei Minus 16 Grad habe ich die Nacht durch geschraubt, mir die Hände aufgerissen und technische Einstellungen bei dem Motor wie die Steuerzeiten nur schätzen können. Das war wie die Operation am offenen Herzen. Hat aber funktioniert.“

Die Reise selbst hat rund 40000 Euro gekostet, darin enthalten sind alle Kosten. Für den Bulli haben sie für Umbauten nochmal rund 10000 Euro im Vorfeld investiert. „Das Geld hat sich gelohnt“, sagt Jürgen Dommer. Zum einen haben sie erfahren, dass die Menschen vor Ort immer ganz anders gewesen seien, als es angenommen werde. Zum andern hätten sie die Erfahrung gemacht, dass das höchste Gut für die Freiheit die Zeit sei. „Wenn Du Zeit mitbringst, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen“, erzählt Jürgen Dommer von der Hilfsbereitschaft der Menschen auf der Strecke. Man habe nur manchmal auch ein paar Tage Geduld mitbringen müssen.

Zeit zu haben, mache schließlich aber die Freiheit aus. Und davon seien sie noch heute berauscht. „Wir sind krank, wir sind fernwehverseucht“, gesteht Dommer, der heute mit Helga Negele in Eberhardzell bei Biberach lebt. Diesen Traum von der Reise in ferne Länder haben sie nicht aufgegeben. Afrika, Südamerika, Europa oder Nordamerika und Kanada können sie sich vorstellen. Natürlich mit ihrem Bulli, der mittlerweile über das Buch, das die beiden geschrieben haben und durch eine Fernsehsendung berühmt geworden ist. „Mehrere Offroad-Magazin haben sich schon gemeldet“, zunächst aber werden Jürgen Dommer und Helga Negele mit ihrem Orangetrotter zum Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen kommen. Dort wird erzählen sie über Reise, Bulli und ihre unschätzbaren Erfahrungen.

Der Vortrag „Augenblicke einer Weltreise“ beginnt um 19.30 Uhr. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei der Schwäbischen Zeitung Friedrichshafen sowie das Ticketsystem

www.reservix.de


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