Friedrichshafen / sz - Das Zeppelin Museum hat wieder eine Chefin: Claudia Emmert hat am Mittwoch ganz offiziell ihren neuen Job als Museumsdirektorin im Häfler Museum für Technik und Kunst angetreten. Am ersten Arbeitstag stand für die promovierte Kunsthistorikerin zunächst einmal ein umfangreiches Kennenlernen „meines Teams“ auf der Agenda. An einem Tag, an dem sich die neue Direktorin beziehungsweise Geschäftsführerin als „völlig glücklich“ zeigte.
Am Mittwoch war erster Arbeitstag - in Friedrichshafen lebt Claudia Emmert schon einige Tage. Ihre Wohnung ist bezogen. Sie hat die Interboot genauso besucht, wie sie die ersten Abendspaziergänge an der Uferpromenade hinter sich hat. Und auch ihr Büro im Museum, dem denkmalgeschützten Bauhaus-Gebäude, hat sie schon näher inspiziert. „Es ist sehr schön“, habe ein Stehpult mit Blick auf den See. „Dort werden die ersten Konzeptionen fürs Museum entstehen“, sagte Claudia Emmert gegenüber der SZ.
Claudia Emmert hat zuletzt das Kunstpalais in Erlangen geleitet. Auch von dort hat sie „viele Ideen“ mit an den See gebracht. Konkretisieren will sie Claudia Emmert aber nicht. Noch nicht: „Ich will sie nicht über das Team drüberstülpen“, sagt sie und verweist darauf, dass Neues am Zeppelin Museum im Team entstehen müsse. „Es gibt kein Haus, das ohne Team funktioniert.“
„Es werden sie aber Dinge ändern“, macht sie einen Ausblick auf den musealen Alltag von morgen. Sie denkt etwa an den Außenauftritt des Zeppelin Museum. Oder an eine bessere Vermarktung der Neukonzeption. Die sei bestens gelungen, meint die neue Museumsdirektorin und charakterisiert die millionenteure Neukonzeption als „multimediale Erzählung“.
Nach Worten von Peter Hauswald, Bürgermeister in Friedrichshafen und von 1. Juli bis 30. September Geschäftsführer des Museums gewesen, wurden in der Zeit zwischen Ursula Zeller und dem Beginn von Claudia Emmert „die Dinge soweit geregelt, dass die neue Direktorin keine Baustellen hat“. Aufsichtsratvorsitzender Peter Kaldenbach wie Peter Hauswald machten aber deutlich, „dass die neue Chefin in die Thematik voll reingeworfen wird.“ Da gehe es zunächst um Zahlen. Um „Steigerung der Besucherzahlen nach der teuren Neukonzeption“ (Kaldenbach), aber auch um die Wirtschaftszahlen des Museums. „Das Museum muss mit seinen Zuschüssen auskommen“, meinte Hauswald und verwies auf Gespräche mit der neuen Museumsleitung. Sie sollen klären, „wie das Museums finanztechnisch für die kommenden Jahre aufgestellt ist“.
Das Museum hat derzeit 250 000 Besucher pro Jahr und erwirtschaftet als GmbH seinen Betrieb gut und gerne zu 50 Prozent selbst.