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Häfler Ü-Ei-Laden: Der 3500-Euro-Zwerg

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Friedrichshafen / sz - Pumuckl, Schlumpf oder der Zwerg Ferdi – in jedem siebten Ei steckt eine Figur. Der Häfler Andreas Regitz, passionierter Sammler von Überraschungseifiguren, hat knapp 500000 von den kleinen Figuren aus dem Schokoei in seinem Laden in der Innenstadt vereint.

Weil die Schokoladeneier 2014 ihren 40. Geburtstag feiern, erhält er aus diesem Anlass Besuch von einem Kamerateam der SWR-Landesschau. Der SZ hat er vorab sein Reich präsentiert.

„Früher habe ich sehr viele Eier aufgemacht, danach konnte ich drei Tage keine Schokolade mehr sehen", sagt Andreas Regitz, Inhaber des Sammelsuriums in Friedrichshafen, den Fans schlicht „Ü-Ei-Laden“ nennen.

Er sucht auf Börsen und Messen seine Figuren zusammen. Und obwohl seine Leidenschaft einst dem Sammeln von Münzen galt, verfiel er eines Tages ganz dem Reiz der kleinen Plastikfiguren aus den Schokoeiern. „Immer mehr Sammler haben mich danach gefragt", erzählt er.

Kunden aus der ganzen Welt

Dann hat er angefangen die kleinen Gestalten auf Börsen für 10 Pfennig einzukaufen und diese dann für 20 Pfennig weiterzuverkaufen. Später wurde dann von Fans der „Ü-Eier“ ein Katalog veröffentlicht, der einen Überblick fast aller Figuren bot. Das „Ü-Ei-Fieber“ hatte die Republik erfasst.

„Bei mir ging durch diesen Katalog der große Run los“, sagt Regitz. Seine Kunden kommen mittlerweile aus Belgien, Frankreich, Italien und sogar England. „Einer ist sogar einen Umweg von 200 Kilometern gefahren um zu mir zu kommen“, erzählt der Ü-Ei-Kenner stolz.

Die Sammler legen auf Figuren Wert die besonders selten sind und vor 1993 entstanden sind. „Vor 1993 hat kaum einer auf diese Figuren Wert gelegt,“ so Regitz. Besonders begehrt seien Spielzeuge im Entwicklungsstadium, unbemalte Figuren und Testzeichnungen – die er selbstverständlich auch in seinem Laden präsentiert. Regitz selbst hat auch ein Paar Figuren, die ihm besonders am Herzen liegen und die er allenfalls zum rechten Preis hergeben würde.

Eine davon ist der Zwerg „Ferdi Fallobst“. Er gehört zu der Serie mit dem Namen „Vier-Jahreszeiten-Zwerge“. „Diesen gibt es in mehreren Ausführungen“, sagt der Ü-Ei-Kenner, „einmal mit grünen Äpfeln, das ist die Standardvariante, dann mit roten Äpfeln. Und der seltenste Zwerg hat eine dunklere Hautfarbe. Das würde daran liegen, dass bei der Produktion der Figuren ein falsches Grundmaterial heraus gesucht worden sei.

Der Preis muss stimmen

„Davon gibt es nur acht auf der ganzen Welt. Zwei davon stehen bei mir“, sagt Regitz stolz. Der Wert der Zwerge mit der falschen Hautfarbe ist im Vergleich zum Grundpreis um über 3500 Euro gestiegen, eine gute Geldanlage. Die Figur hat Andreas Regitz selbst entdeckt. „Die erste Überlegung ist immer, vielleicht kommt diese Figur aus einem anderen Land“, sagt Regitz, „dort werden oft andere Farben verwendet.“ Das sei aber nicht der Fall gewesen.

Regitz fiel dann auf, dass in der Original-Serie ein paar Zwerge eine andere Hautfarbe haben. „Das waren die Sommerzwerge, denen hat Ferrero einen dunkleren Hautton verpasst“. Das Komische: Sein Zwerg hatte Herbstklamotten an. „Daraufhin wurde mir klar, dass in der Produktion ein Fehler passiert sein muss. Das macht dann so eine Figur sehr selten“, erzählt er. Was nicht bedeutet, dass er sie nicht hergeben würde.

„Es gibt keine Figur, die ich nicht verkaufen würde“, so Regitz, „der Preis muss nur stimmen.“ Zu seiner Preispolitik sagt Regitz: „Ich bin meinen Kunden immer einen Schritt voraus - ich versuche immer knapp über der Schmerzgrenze meiner Kunden zu liegen.“

Einen Einblick in den Häfler Ü-Ei-Laden gibt es im SZ-Videobeitrag

www.schwaebische.de/eieiei


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