Friedrichshafen / sz - Mit einer Spendengala im Dornier Museum hat die Volksbank Friedrichshafen am Freitagabend ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Unter dem Motto „Das Ehrenamt gewinnt“ bedachte die Genossenschaftsbank nahezu 100 Vereine, Organisationen und Institutionen mit insgesamt 150 000 Euro. „Jedes Volksbankjahr wollen wir mit 1000 Euro aufwiegen“, sagte Vorstandssprecher Harald Riehle.
Statt eines Scheckübergabemarathons, den die mehr als 350 Gäste kaum überstanden hätten, hatten die Mitarbeiter der Volksbank einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend parat. Zwischen den Gängen des Meunüs präsentierten sich – stellvertretend für die vielen Spendenempfänger – unter anderen die Jugendfeuerwehr Friedrichshafen mit einer Löschübung auf der Bühne – trocken, aber dennoch überzeugend. Eugen Treichel gab zur Vorspeise Tangos, Danzas und Präludien auf seiner Konzertgitarre zum Besten. Die Volksbank fördert das 18-jährige Talent aus der Friedrichshafener Musikschule über ihre Stiftung. Das Saxofonquintett der Musikschule Langenargen präsentierte beschwingte Melodien zum Hauptgang, und zur Nachspeise spielte das Dorfplatztrio aus Berg auf. Dazwischen gab es Vorführungen und Gesprächsrunden mit Ehrenamtlichen aus Kultur, Sport und Jugendarbeit.
Bürgermeister Peter Hauswald überbrachte die Glückwünsche der Stadt und lobte die Volksbank, dass sie das Ehrenamt in den Mittelpunkt ihrer Geburtstagsfeier stellte. „Ehrenamtliches Engagement braucht auch Rückhalt von der Wirtschaft“, so Hauswald.
Den Bogen zu den Anfängen schlug der Präsident des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes, Roman Glaser. Die Gründerväter von 1864 seien ehrenamtlich tätig gewesen. Auch heute würde die Genossenschaftsbank nicht ohne ehrenamtliche Aufsichtsräte und Vertreter funktionieren.
Einen launigen, aber überaus kundigen Rückblick auf 150 Jahre Volksbank Friedrichshafen gab Dirk Bogen. Der Vorstand erinnerte daran, dass Friedrichshafen damals auf dem besten Weg war, eine Kurstadt zu werden. Bahn, Schiffahrt, Kurhaus und die königliche Sommerresidenz ließen das Städtle aufleben. Sie kurbelten auch die Wirtschaft an, die in der Folge nach Krediten lechzte. Das brachte 23 Mitglieder des Gewerbevereins dazu, am 13. Januar 1864 die Handwerkerbank aus der Taufe zu heben. Die Stadt und der Geldbedarf wuchsen mit Graf Zeppelin und seinen Unternehmungen ins schier Grandiose. Davon profitierte auch die damalige Handwerkerbank. Ab 1921 warder Gasthof Grüner Baum Sitz der Bank. „Damit hatten wir sogar das Schankrecht“, sagte Bogen.
„Wir dürfen stolz sein auf die Menschen, die ihren Beitrag dazu geleistet haben, diese Bank durch ihr Tun über Generationen hinweg bis heute erfolgreich zu gestalten“, sagte Harald Riehle und unterstrich die Verbundenheit der Volksbank und ihrer Mitarbeiter mit der Region und den Menschen.
94 Empfänger
94 Vereine, Institutionen und Organisationen aus Friedrichshafen, Langenargen und Eriskirch hat die Volksbank mit Spenden bedacht. Dienstfahrzeuge bekamen das Rote Kreuz, das Hospiz für dessen neue Ambulanz und das Paulinenstift.
In der Kategorie „Jugend“ waren es 26 Empfänger, darunter vor allem Fördervereine der Schulen, aber auch die Jugendfeuerwehren, die Aktion Ferienspiele und Kirchen.
In der Kategorie „Sport“ erhielten 21 Vereine Spenden, angefangen von der Jugend des ADAC über den Gehörlosenclub bis hin zu verschiedenen Abteilungen des VfB.
In der Kategorie „Kultur“ sind es 20 Empfänger, darunter der Culturverein Caserne, Musikkapellen, Chöre, der Türkische Arbeitnehmerverein und Narrenvereine.
In der Kategorie „Soziales“ bedachte die Volksbank 27 Vereine und Organisationen, angefangen von der Aktion Gemeinsinn Ailingen über das Deutsche Rote Kreuz, Pfarrämter, das Hospiz und die Herberge bis hin zur Suppenküche Langenargen. (af)