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Freie Bahn für die Bodenfische in der Rotach

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Friedrichshafen / sz - Gerade einmal drei Monate hatte es gedauert, bis der Bau einer Umgehungsrinne am Rotachwehr Reinach oberhalb der Reinachmühle fertig gestellt worden war. Mit dem Bau konnte das letzte Wanderungshindernis für Wasserlebewesen – insbesondere der Seeforelle – auf einer Länge von rund 20 Kilometern in der Rotach und in der Brunnisach beseitigt werden. Grund genug für die am Projekt beteiligten Vertreter des Regierungspräsidiums, des Landratsamts, der Stadt Friedrichshafen, dem Ingenieurbüro und für die Bauherren, um am gestrigen Montag bei einem Ortstermin zusammenzukommen.

Idyllisch liegt es, das Rotachwehr Reinach – und wie Norbert Schültke vom Dezernat für Umwelt und Technik im Landratsamt Bodenseekreis dazu treffend feststellt, könnte die technische „Querungshilfe für Fische" auch zum Treffpunkt für Spaziergänger werden. „Mit Genugtuung und Stolz können wir feststellen, dass die Durchgängigkeit hergestellt ist“, sagte der Erste Bürgermeister Stefan Köhler bei der Begrüßung. Soll heißen: Aus ökologischer Sicht möglichst hochwertig wurden seit Mitte der 90er-Jahre mit finanzieller Unterstützung des Landes fünf Wehre mit Fischaufstiegen beziehungsweise Umgehungsrinnen versehen und zudem seitens der Stadt drei weitere Hindernisse zu „rauen Rampen“ umgebaut. Im Endergebnis komme jetzt mit der Fertigstellung des Umgehungsgerinnes „Reinachwehr“ ein erfolgreicher Abschluss des Gesamtprogrammes zusammen, so Köhler.

„Ökologischer Ehrgeiz“

„Ich hatte eine gefühlte Verpflichtung, hierher zu kommen“, sagte Regierungspräsident Hermann Strampfer. Strampfer wollte damit zum Ausdruck bringen, dass die Stadt Friedrichshafen über einen „sehr ökologischen Ehrgeiz“ verfüge. Deshalb sei das Projekt vom Regierungspräsidium Tübingen auch mit 50 Prozent Beteiligung unterstützt und gefördert worden. Mit der Fertigstellung des Reinachwehrs würde die Region das besondere Projekt des Regierungspräsidiums „Seeforelle“ nachhaltig unterstützen, bemerkte Strampfer dazu.

„Unter dem Strich sind alle zufrieden“, sagte Norbert Schültke. Die Frage nach dem „Ob“ sei durch die EU-Wasserrichtlinien bestimmt worden, so dass bei der Entscheidung nur die Frage nach dem „Wie“ übrig geblieben sei.

Jürgen Rapp vom Büro Wasser-Müller Biberach stellte anschließend technische Details vor. So werde die 80 Meter lange Umgehungsrinne 2,95 Meter Höhenunterschied mit einer Steigung von 1:25 überwinden. Damit werde nicht nur für die sprungstarke Seeforelle, sondern auch für die kleinen Bodenfische die Durchlässigkeit gewährleistet, so Rapp.


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