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Der Bodensee-Airport startet ins Frachtzeitalter

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Friedrichshafen / sz - Der Bodensee-Airport wagt den Schritt ins Frachtgeschäft: Mit der Apron GmbH, einem „klassischen Luftfrachthandlingunternehmen“, wie dessen Geschäftsführer Tobias Gerster das Tun der Stuttgarter Firma umschreibt, wird die Luftfracht-Abfertigung in Friedrichshafen aufgebaut. Bislang mussten Sendungen via Stuttgart oder Frankfurt in die Welt gesendet werden. Das ändert sich ab dem 1. September.

„Wir haben uns gefragt, wie wir das Portfolio an Dienstleistungen abrunden können“, erklärt Gerold Tumulka, Geschäftsführer der Flughafen Friedrichshafen GmbH, die Hintergründe der Zusammenarbeit. Dabei drängte sich das Segment Luftfracht praktisch auf. „Der Wunsch nach einer Frachtabfertigung war da, wir haben nur noch den richtigen Partner gesucht, der eine ähnliche Philosophie teilt“, sagt der Flughafenchef. Und möglicherweise hat Turkish Airlines auch ein wenig den Kuppler gespielt. Mit mehr als 180 Destinationen stellt die Fluglinie nicht nur für den Airport, sondern auch für Apron einen attraktiver Kompagnon dar. Nun gehe es „gemeinsam in den Markt hinein“, so Gerster.

„Klein, aber fein“

Zwei bis drei Mitarbeiter aus Stuttgart sollen sich ab dem 1. September in Friedrichshafen um das (geschätzte) Frachtaufkommen von 240 bis 600 Tonnen pro Jahr kümmern. Zum Vergleich: In Stuttgart schlagen die 108 Apron-Mitarbeiter jährlich 40000 Tonnen um. Auf lange Sicht wolle man aber Personal in der Region suchen, sagt Gerster. „Klein, aber fein“ sei die Devise für die Zeppelinstadt. Die Cargohalle, die Apron benötigt, existiert bereits und wird vom Flughafen zur Verfügung gestellt.

Die Luftfracht sei eine Dienstleistung, die der Region viele Vorteile bringe, so Tobias Gerster, der seit mehr als 20 Jahren – auf unterschiedliche Weise – an Flughäfen beschäftigt ist. Zwar gehe es nicht darum, Großfracht von A nach B zu bringen. Im Fokus stehen vielmehr zeitkritische und überschaubare Dinge, wie beispielsweise einzelne Teile, die der Automobilzulieferer rasch verschickt haben möchte. Da sich die Kunden bislang an größere Flughäfen wenden mussten, wird sich der nun schnellere Weg via Friedrichshafen auch in den Kosten niederschlagen. Schneller = günstiger. So gewinnt auch der Bodensee-Airport: „Der Flug wird mit dem Frachtgeschäft wirtschaftlicher,“ sagt Gerold Tumulka.

Die drei Säulen von Apron

Neben dem Cargo-Handling bietet Apron Vorfelddienste und die Sicherheit. Heißt: Das Unternehmen stellt die Verbindung zwischen Airline und Spedition her, organisiert als Subunternehmer den Transport, die Be- und Entladung und sorgt mittels Kontrollen durch Röntgenapparate sowie Sprengstoff-Spurendetektion für eine sichere Abwicklung.


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