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Wer’s findet, darf’s behalten

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Friedrichshafen / sz - Gebisse, ein Dampfstrahlreiniger, ein Kruzifix, ein Motorradhelm oder ein Kinderwagen: Manchmal kann Petra Schömer nur staunen, was alles im Häfler Fundbüro abgegeben wird. „Da fragt man sich oft nur eins: wie verliert man denn sowas?“, sagt die Abteilungsleiterin des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt. Vieles findet den Weg zurück zum Besitzer, manches bleibt allerdings im Regal liegen. Fürs Erste. Einmal im Jahr kommen die Gegenstände schließlich unter den Hammer. So auch am 1. Oktober. Dann findet die nächste Fundsachenversteigerung im Großen Sitzungssaal des Rathauses in Friedrichshafen statt.

Die Fundrangliste führen in Friedrichshafen eindeutig die Sonnenbrillen an. Gefolgt von Schlüsseln, Schmuck, Digitalcameras und Mobiltelefonen in allen Varianten. In kleinen Kisten und großen Regalen, sauber sortiert nach Monaten, werden die herrenlosen Gegenstände aufbewahrt. „Der Sommer ist die Zeit, in der die meisten Gegenstände abgegeben werden“, weiß Andrea Ruthard vom Häfler Bürgerservice. Nach dem Seehasenfest und dem Kulturufer füllen sich die Schränke des Fundbüros. Mehr als 1000 Sachen sammeln sich dort jährlich, „in diesem Jahr sind wir schon bei 620“, so Ruthard.

Werden Geldbeutel mit Ausweispapieren oder Mobiltelefone gefunden, macht die Stadt Friedrichshafen die Besitzer ausfindig und informiert sie. Und dann macht sich meist Glück und Erleichterung breit. „Die meisten bedanken sich bei den Findern“, sagt Schömer. Die drei Euro Verwaltungsgebühr, die Eigentümer im Fall eines Fundes berappen müssen, bezahlen die meisten gern. „Die Freude überwiegt dann doch.“ Allerdings habe es auch schon Fälle gegeben, in denen manches Fundstück wegen der Gebühr in den Katakomben der Stadtverwaltung zum Ladenhüter wurde.

Goldhändler hoffen auf gute Geschäfte

Wer auf Liegengebliebenes stößt, sollte die Fundstücke keinesfalls anonym abgeben. Das Datum sowie der Fundort sollten vermerkt werden. Nur so bestehe die Chance auf einen Finderlohn und den Rückgabeanspruch. „Wer etwas findet, das nicht abgeholt wird, erhält es – auf Wunsch – wieder,“ erklärt Petra Schömer. Diese gesetzliche Frist endet nach einem halben Jahr, so Schömer weiter. Was bis dahin nicht abgeholt wurde, wird schließlich versteigert.

Sehr zur Freude von Schnäppchenjägern. „Dann ist der Große Sitzungssaal immer voll,“ weiß die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. Etwa zwei Stunden dauere die Auktion, in denen auch etliche Goldhändler das Geschäft ihres Lebens wittern.

Eher nicht unter den Hammer kommen hingegen die etlichen Kleidungsstücke, die vielerorts gefunden werden. Das meiste davon ist schmutzig oder nass, „und kommt nach dem Trocknen in den Altkleidercontainer“, sagt Schömer.

„Hier sind aber auch schon Entenkinder oder Katzenbabys abgegeben worden“, blickt Petra Schömer zurück. Bis sie ins Tierheim gebracht wurden, haben die Rathaus-Mitarbeiter drauf aufgepasst und den Schreibtisch mit den Vierbeinern geteilt.

Tiere können im Tierheim in der Alllmannsweiler Straße 224 abgeholt werden. Die Mitarbeiter des Tierheims sind unter Telefon 07541 / 63 11 zu erreichen.


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