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Schüler auf dem Trockenen

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Friedrichshafen / sz - So schön der Seehasenfestumzug für alle Beteiligten ist: Wenn Temperaturen von mehr als 30 Grad herrschen, wird für viele Kinder der drei Kilometer lange Marsch durch die Stadt ganz schön anstrengend – vor allem, wenn die Getränkeversorgung offenbar nicht klappt.

"Wie schon in den vergangenen Jahren gab es auch in diesem Jahr für den Großteil der Kinder der Grundschule Ailingen/Berg keine Getränke für den Umzug", schreibt uns die Ailinger Elterbeirätin Susi Seidler. Überall werde gepredigt: Schaut danach, dass die Kinder bei diesen Temperaturen genügend trinken. Die Sonne knalle während dem ganzen Festumzug auf die Schüler herab, die Kostüme seien dick und schwer. "Und doch möchten die Kinder Jahr für Jahr die verschiedenen Trachten stolz winkend präsentieren", betont die Ailingerin. Aber ohne etwas zum Trinken erscheine der Umzug ewig.

"Als Begleiter einer Klasse konnte ich mir das nicht ansehen und habe wenigstens so viele Flaschen Sprudel gekauft, wie ich in meinem Rucksack verstauen konnte", sagt sie. "Die Kinder waren während des Umzugs dankbar über jeden Tropfen. Susi Seidler fragt sich: "Warum bekommt man die Ausgabe der Getränke nicht anständig auf die Reihe? Ihre Klasse sei relativ spät beim Aufstellungsort erschienen. Ihre Getränkekistengutscheine konnten die Ailinger nicht mehr einlösen – es war bereits alles vergriffen. "Das Problem der ungleichmäßigen Verteilung besteht seit mindestens zwei Jahren", erklärt die Elternbeirätin. "Für unsere Schüler und Lehrer ist diese Situation untragbar. Man zog sogar in diesem Jahr den Ausfall des Umzuges einzelner Klassen in Betracht."

Susi Seidler ärgerte sich nicht nur über die Getränkeversorgung, sondern auch über die Kostüme. "Die Mädchen müssen Jungenkostüme anziehen, da es nicht genug Kleider gibt. Außerdem sind die Größen der Kostüme total überholt", findet die Ailingerin. "Ich hoffe inständig, dass sich etwas für 2016 ändert."

Zumindest was die Getränkeversorgung betrifft, hat sich 2015 schon etwas geändert. Weil er auf Nummer sicher gehen wollte, hatte Josef Brugger, Rektor der Pestalozzischule und Vizepräsident des Seehasenfestpräsidiums, 170 Kisten mit Getränken bestellt – 35 Kisten mehr, als die Schulen im Vorfeld geordert hatten. Zum Vergleich: 2014 wurden 70 Kisten ausgegeben. Warum die 35-Kisten-Reserve nicht ausreichte und Kinder leer ausgingen, werde im Moment analysiert, betont Brugger. Eine Ursache könnte sein, dass kopierte Gutscheine im Umlauf waren. Der Rektor der Pestalozzischule kündigt an, dass er im Herbst mit den Vertretern der Schulen besprechen möchte, wie 2016 die Getränkeversorgung besser laufen soll.

Schon jetzt mahnt Brugger aber einen verantwortungsbewussteren Umgang mit den Getränken an, denn "es kann nicht sein, dass die Schulen hamstern". Es sei offenbar angesichts der angekündigten Temperaturen eine gewisse Hysterie entstanden. Die Folge: Die Schulen hätten viel zu viel bestellt. Nach dem Umzug, berichtet Brugger, haben er und seine Leute 50 gefüllte Kisten eingesammelt. Teilweise seien die Flaschen in den Umkleidekabinen gestanden, teilweise in den Bollerwagen gelegen. Was zudem besonders ärgerlich war: An vielen geöffneten Flaschen sei nur genippt worden.

Großer Überschuss

Den Vorwurf, dass die Kostüme nicht ausreichen und auch veraltet sind, kann Herrmann Dollak, Chef des Seehasenfestpräsidiums, nicht nachvollziehen. Da die Anproben in der Schule stattfinden, müsse die Schule eben zurückmelden, wenn Kostüme nicht passten, sagt Dollak und weist darauf hin, dass es noch einen großen Überschuss an Kostümen im Fundus gebe. Der Chef des Seehasenfestpräsidiums lässt auch wissen, dass "wir sukzessive dabei sind, eine Anpassung der Kostüme vorzunehmen".


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