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Heiß, heißer, Friedrichshafen

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Friedrichshafen / sz - Es ist heiß. Und es wird noch heißer. Vielleicht wird es am Bodensee am Wochenende sogar so heiß, wie seit mindestens 150 Jahren nicht. Das sagt Roland Roth von der Wetterwarte Süd. Auf jeden Fall steht der Region ein außergewöhnlich heißes Sommerwochenende bevor - das manchen Menschen Probleme machen dürfte.

"Das Wochenende treibt die Hitze auf die Spitze", sagt der Meteorologe. Während es am Freitag mit 36 bis 37 Grad zwar heiß werden dürfte, aber keine Rekordwerte erreicht werden, sieht es am Wochenende nochmal ganz anders aus. 37 bis 38 Grad Celsius im Schatten sind am Bodensee auf jeden Fall drin, so Roth. Mit etwas Glück könnte es sogar zum Hitzerekord reichen: "Das ist die spannende Frage: Knacken wir die 39-Grad-Grenze?", fragt Roth. Wenn dem so wäre, würde der bestehende Hitzerekord aus dem Jahr 1983 geknackt - und damit wäre es am Bodensee so heiß, wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor rund 150 Jahren. "Meine Prognose", sagt Roth, "ist, dass es für Gesamtdeutschland einen neuen Rekord geben könnte. Am Bodensee eher nicht." Eine Chance bestehe auf jeden Fall auch hier.

Gewitter haben’s in sich

Grund für die ungewöhnlich starke Hitze ist übrigens Hochdruckgebiet Annelie. Es sorgt dafür, dass heiße Luft aus der Sahara derzeit über die Alpen nach Süddeutschland schwappt. Zu erkennen ist das übrigens mal wieder an dem feinen Dunst der in der Luft liegt – echter Saharastaub, der gleich mittransportiert wird. So viel Staub, wie zuletzt im Februar 2014 hierher transportiert wurde, und der später als dicke Schicht auf Autos zum Liegen kam, wird es heuer aber nicht werden.

Wo Staub nur ein Ärgernis ist, droht dieser Tage aber noch eine echte Gefahr: Gewitter. Am Samstag und Sonntag ist die Chance, dass es am Bodensee heftig knallt, laut Roland Roth höchstens auf fünf bis zehn Prozent der Fläche begrenzt. Am Sonntagabend könnte es dagegen auf 50 bis 60 Prozent der Fläche der Seeregion Hitzegewitter geben. Wenn Blitz und Donner aufziehen, dann wird es wegen der energiereichen Atmosphäre am Wochenende laut Roth auf jeden Fall heftig: "Die Gewitter haben’s dann in sich", so der Experte.

Während sich nun die einen aufs Freibad freuen und die Hitze genießen, dürfte die Hitzewelle für andere kein Grund zur Freude sein. Gerade alte oder kranke Menschen werden durch die Extremtemperaturen gefährdet. Nicht nur vom Hitzesommer 2003 ist belegt, dass damals die Zahl der Hitzetoten erheblich angestiegen war. Die Krankenkasse DAK Friedrichshafen hat deshalb eine Telefon-Hotline zur Hitzewelle in Friedrichshafen eingerichtet (siehe Kasten), in der auch Kunden anderer Kassen Tipps bei Gesundheitsbeschwerden durch Hitze bekommen.

Grund zur Freude könnten dagegen Schüler haben: Viele Schulen wenden die Faustregel an, dass der Unterricht ab der vierten Stunde ausfallen kann - wenn das Thermometer morgens um zehn Uhr schon über 25 Grad steigt. Trotzdem liegt es aber im Ermessen der einzelnen Schulleiter, ob von der Regelung wirklich Gebrauch gemacht wird.

Das Hitze-Infotelefon der DAK ist am Freitag, 3. Juli, von 8 bis 20 Uhr unter der kostenfreien Nummer 08001111841 geschaltet.


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