Knapp ein Jahr alt ist das studentische Projekt „Gemeinsam Wohnen“ der Zeppelin Universität (ZU), bei dem Studenten ihre Mithilfe und Arbeit im Haushalt anbieten und dafür zu vergünstigten Mieten ein Zimmer bekommen. Jetzt werden neue Vermieter gesucht. Senioren oder Familien, die Platz zuhause haben, sollten sich fragen, ob sie bei diesem Projekt nicht mitmachen können.
Hintergrund sind die Wohnungsnot in Friedrichshafen bei Studenten und die mitunter sehr hohen Mieten, die für kleine Zimmer verlangt werden. Durch die Organisation des Studiums sind die Studenten auch nicht das ganze Jahr über in Friedrichshafen. Ein Umstand, auf den regulären Mietverhältnisse kaum Rücksicht nehmen.
18 Wohn-Gemeinschaften und -Paare haben sich auf diesem Weg seit August 2013 „zueinander gefunden“, 180 Studenten suchen aktuell noch ein Zimmer auf diesem Weg und im September kommen die „Neuen“, von denen noch lange nicht jeder ein Zimmer hat. In der Vergangenheit mussten Studenten in Zelten übernachten, weil sie sonst keine Bleibe gefunden hatten.
Gesucht werden Familien und Senioren, die sich vorstellen können, einen Studenten oder Studentin bei sich aufzunehmen. Sie sollten ein Zimmer anbieten oder eine Einliegerwohnung zur Verfügung stellen können und werden dafür als Gegenleistung eine deutlich verbilligte Miete sowie Dienstleistungen im Haushalt und Garten bekommen.
Die Wohnformen sind so verschieden, wie die Menschen, die sich darauf einlassen. Es gibt Zimmer in abgeschlossenen Bereichen, es gibt Einliegerwohnungen oder kleinere Einheiten mit eigenem Eingang. Es gibt aber auch Wohngemeinschaften, die sich auf diese Weise gefunden haben und zusammen leben.
Vermieter erhalten Bewerbungen
Wie die jeweilige Form des Gemeinsamen Wohnens ausgestaltet wird, hängt von den Beteiligten ab. Wer ein Zimmer hat, sollte sich im Projektbüro melden. Danach wird Kristin Wagner, die sich den Sommer über um dieses Projekt kümmert, einen Termin vor Ort machen und alle Details besprechen.
Im Anschluss wird das Zimmer- oder Wohnangebot in der Uni veröffentlicht und Studenten, die sich dafür interessieren, schreiben eine Bewerbung. Die ist sehr ausführlich und mit Bild, mit Angaben zur Person und den Vorlieben, sodass gemeinsam der passende Mieter gefunden werden kann.
Zu diesem Projekt gehört auch die Freiwilligenhilfe, bei der Leute gesucht werden, die anderen Menschen helfen können. Wer sich engagieren möchte oder wer die Dienste dieser Freiwilligenhilfe in Anspruch nehmen will, kann sich bei den Studenten melden. Ob es die schwere Einkaufstüte ist, oder die Kinderbetreuung, Internetnachhilfe oder das wöchentliche Rasenmähen – Anfragen und Angebote hier zu helfen, gibt es eine Menge. Die ZU-Studenten bemühen sich, Freiwillige und Hilfesuchende zusammenzubringen.
Infos und Kontakt unter Telefon 0175 / 5198818 oder
kontakt@gemeinsamwohnen.netwww.gemeinsamwohnen.net