Friedrichshafen / sz - Die Volksbank Friedrichshafen blickt nach den Worten ihres Vorstandssprechers Harald Riehle auf ein "sehr schönes" Jahr 2014 zurück. Auf der Vertreterversammlung am Montagabend im Foyer-West der Messe berichtete er gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Dirk Bogen von erheblichen Zuwächsen trotz eines schwierigen Bankenumfelds.
So steigerte die Bank das Kundengeschäftsvolumen um 61 Millionen (7,1 Prozent) auf 922 Millionen Euro. In den vergangenen drei Jahren verzeichnete die Bank ein kumuliertes Wachstum von 150 Millionen Euro (nahezu 20 Prozent).
Vor den 250 Vertretern, Mitarbeitern und Gästen hatte Hubert Knoblauch aus Ailingen an frühere Fusionsüberlegungen erinnert, worauf der Voba-Chef bestätigte, dass eine Fusion nach wie vor ein Thema sei. "Wir kooperieren heute schon", erinnerte Riehle an einen in den vergangenen Wochen ausplatzierten Drei-Millionen-Kredit, weil man selbst zu klein sei. "Was wir brauchen sind Eigenkapital-Partner" (innerhalb der genossenschaftlichen Welt). Man mache sich selbstverständlich Gedanken über die Zukunft, müsse ausgewogen wachsen, sich die Frage nach der richtigen Größe stellen und untersuchen, was möglich sei. "Wir müssen uns natürlich gemeinsam mit dem Aufsichtsrat mit dem Thema beschäftigen". Gleichwohl: In Fusionsverhandlungen befinde man sich nicht.
150 000 Euro für guten Zweck
Der Vorstandssprecher blickte auf das Jubiläumsjahr zurück, in dem man mit 150 000 Euro soziale und karitative Einrichtungen in der Region unterstützt hat. Mit 23 Gründungsmitgliedern hat die Volksbank im Jahr 1864 begonnen, heute steht man mit 23 000 Kunden in Geschäftsverbindung. "Die Milliardengrenze scheint greifbar nahe", beleuchtete Riehle das Kundengeschäftsvolumen. Die geschäftliche Entwicklung war 2014 wiederum geprägt durch deutlich gestiegene Kundenforderungen. So führte das positive Investitions- und Konsumklima zu einem Anstieg des Kundenkreditvolumens um 26 Millionen Euro oder 8,1 Prozent auf 349 Millionen. In den vergangenen drei Jahren ist es um 68 Millionen Euro angestiegen. Angesichts der prosperierenden Region haben Volksbank-Kunden hohe Tilgungsleistungen (200 Millionen Euro) erbracht.
Auch im Bereich der Kundenanlagen befindet sich die Volksbank auf einem kontinuierlichen Wachstumskurs. Wie Vorstand Dirk Bogen berichtete, wuchsen die Einlagen und Wertpapierbestände der Volksbank-Kunden im vergangenen Jahr um 35 Millionen Euro (6,5 Prozent) auf 573 Millionen, und das trotz einer in Deutschland insgesamt rückläufigen Sparquote. Das Anlagevolumen im Dienstleistungsbereich erhöhte sich um 23 Millionen auf 262 Millionen Euro und auch bei den bei der Bank direkt angelegten Geldern war ein Zuwachs zu verzeichnen, die bilanziellen Einlagen erhöhten sich um 12 Millionen auf nun 311 Millionen Euro.
Alle Wachstumsziele erreicht
"Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dieser Entwicklung", betonte Dirk Bogen hinsichtlich des Kundengeschäftswachstums in den zurückliegenden drei Jahren. Denn: "Wir haben alle unsere Wachstumsziele erreicht oder übertroffen". Das Plus bei den Krediten beläuft sich in diesen drei Jahren auf 68 Millionen Euro, das bei den Anlagen auf 82 Millionen. Damit betreute die Volksbank am Ende des vergangenen Jahres 150 Millionen Euro mehr Kundenvolumen als am Jahresanfang 2012. Der Zuspruch zur Volksbank ist groß: 2014 zählte man 921 neue Kunden, außerdem 590 neue Mitglieder. Insgesamt wurden von den Kundenberatern mehr als 10 000 Beratungsgespräche geführt.
Die Kombination von Dividende und Mitgliederbonus zahlt sich für die meisten der knapp 11 500 Mitglieder aus. Die Gesamtausschüttung innerhalb der Vertreterschaft liegt bei fünf Prozent.
Die Bilanzsumme stieg im Jubiläumsjahr um 3,7 Prozent auf 409 Millionen Euro, womit sich das Bilanzwachstum seit 2012 fortsetzte. Einschließlich des Gewinnvortrags ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von über 724 000 Euro. Aus ihm werde auch die Dividende in Höhe von zwei Prozent ausgeschüttet
Aufsichtsratsvorsitzender Martin Wirth empfahl in seiner ersten Berichterstattung nach der Wahl im vergangenen Jahr, den Jahresabschluss festzustellen und zu genehmigen. Dem kamen die Vertreter einstimmig nach. Er sprach ebenfalls von einer unterdurchschnittlichen Kapitalausstattung der Bank und kündigte für das Jahr 2015 ein ähnlich zu erwartendes Ergebnis an.
Unter der Leitung von Bernhard Leins wurden Vorstand und Aufsichtsrat offen und einstimmig entlastet.