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Klinikverbund soll Flaggschiff werden

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Friedrichshafen / sz - Große Party am runden Geburtstag: Mit einem Empfang für 150 geladene Gäste hat das Klinikum Friedrichshafen am Mittwochabend den 40. Jahrestag seiner Gründung gefeiert. Wichtigstes Thema aller Redner: die Zukunft des Krankenhausverbundes, den das Klinikum mit den Häusern in Tettnang und Weingarten gegründet hat.

Roter Teppich, Doppelgänger von Angela Merkel und Leonardo DiCaprio und schmissige Dudelsackklänge zu Beginn, eine ganze Reihe kurzweiliger Reden und auch Gedichte sowie ein dreigängiges Menü aus der Krankenhausküche – das Klinikum Friedrichshafen hat zur 40-Jahr-Feier geklotzt und nicht gekleckert.

Bei seiner kurzen Begrüßung nutzte Geschäftsführer Johannes Weindel die Gelegenheit, sich bei allen Unterstützern des Hauses, vor allem aber bei den Mitarbeitern zu bedanken. Oberbürgermeister Andreas Brand versuchte die Arbeit des städtischen Krankenhauses in den Gesamtzusammenhang der bundesdeutschen Gesundheitspolitik zu stellen. Demnach schreibt die Hälfte aller Kliniken rote Zahlen, reguliert der Staat die Medizin und ist niemand bereit, den Preis dafür zu bezahlen, dass wir alle im Schnitt immer älter werden. Vor diesem Hintergrund sei die Übernahme der beiden Krankenhäuser in Tettnang und Weingarten ein Gebot der Vernunft gewesen, weil man nur ab einer bestimmten Größe zukunftsfähig sei. Gemeinsam habe man jetzt die Chance, "zu einem Flaggschiff der Kliniklandschaft in der Bodenseeregion zu werden", wenn alle drei zusammenstünden und manche Befindlichkeit zurückgestellt werde, sagte Brand, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Krankenhauses ist.

Mit dem 40. Geburtstag komme das Klinikum Friedrichshafen, dessen Patienten nur zur Hälfte aus der Stadt selbst kämen, ins Schwabenalter, scherzte der OB. "G’scheit waren wir aber schon von Anfang an." Politik und die Verantwortlichen des Hauses hätten zu allen Zeiten die richtigen Entscheidungen getroffen.

Stellvertretend für Landrat Lothar Wölfle überbrachte der Erste Landesbeamte Joachim Kruschwitz die Geburtstagsglückwünsche des Bodenseekreises. Man sei der Stadt und der Zeppelin-Stiftung sehr dankbar, dass beide in Sachen Klinikum "ihre Aufgabe so großzügig erledigen", lobte Kruschwitz.

Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald nannte die Übernahme des Klinikums 14 Nothelfer durch Friedrichshafen "einen absoluten Glücksfall". Er sei sich nicht sicher, ob es das Weingärtler Krankenhaus ohne den Zusammenschluss heute noch geben würde.

Tettnangs Bürgermeister Bruno Walter betonte die Nähe zwischen seiner und der Zeppelinstadt. Alle Kommunen müssten in Zukunft "zusammenarbeiten, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen". Und SZ-Kolumnist Jürgen Binder machte sich in gewohnt geistreicher und witziger Weise seinen (Mundart-)Reim übers Klinikum und das Drumherum.

"Keine Feier ohne Weindel"

Gegen Ende des Abends trat dann ein Urgestein des Hauses ans Mikrofon: Hilde Hestler, von 1975 bis zum Ruhestand im Jahr 2006 Pflegedienstleiterin des Klinikums. Sie ließ nicht nur die Anfänge des Hauses gegenwärtig werden, sondern machte eindrucksvoll deutlich, was es heißt, mit aller Energie für das Krankenhaus zu arbeiten. Hestler ließ es sich im Übrigen auch nicht nehmen, an einen jungen Hilfspfleger in den 70er-Jahren zu erinnern, dessen steile Karriere schon zu Beginn abzusehen war. Sein Name: Johannes Weindel. Musikalisch sei er gewesen, fiel der heutigen Ruheständlerin zu ihrem Azubi und heutigen Geschäftsführer noch ein. Und es habe das Motto gegeben: "Keine Feier ohne Weindel".

Am Samstag wird weitergefeiert, und zwar von 10 bis 18 Uhr beim Tag der offenen Tür. Dort gibt es dann auch für fünf Euro das Büchlein "40 Jahre Klinikum Friedrichshafen" zu kaufen.

Ein Video von der Ankunft der Doppelgänger im Internet unter www.schwaebische.de/merkelfake15


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