Friedrichshafen / sz - Beim Schülerwettbewerb des Landtags haben 17 Schüler der Häfler Tannenhag-Schule einen Preis gewonnen. Von den 27 Teilnehmern der Berufsschulklasse haben zwei Schüler den ersten Preis, fünf einen zweiten und zehn einen dritten Preis erhalten. Am Donnerstag wurden die Schüler von Bürgermeister Peter Hauswald und Schulleiter Gerold Ehinger geehrt. Die 16- bis 20-Jährigen haben sich künstlerisch mit dem Thema Gerechtigkeit auseinandergesetzt.
Wie die meisten Schulen, die Kinder mit geistigen Behinderungen unterrichten, verwendet auch die Tannenhag-Schule die Arbeitsform Plakat. Das Thema in diesem Jahr hieß: "Gestalte ein Plakat, das Ungerechtigkeit in unserer Zeit darstellt oder zur Gerechtigkeit aufruft." Agnes Kirchgessner, Lehrerin der Berufschulstufe, hat die Schüler im Sachunterricht auf das Thema vorbereitet. "Es ist wichtig, das Thema vorher zu besprechen", sagt sie. Je nach den Möglichkeiten der Schüler hätten sie dann aber freie Gestaltungsmöglichkeiten. "So ein Projekt steht und fällt mit den Lehrern und dem Willen der Schüler", betont Bürgermeister Peter Hauswald.
Die beiden Schüler, die für ihre Arbeit den ersten Preis erhielten, wurden bereits vergangenen Dienstag im Landtag in Stuttgart geehrt. Die beiden Preisträger Martin Bittner und Julian Henzler wurden gemeinsam mit ihren Eltern in die Landeshauptstadt eingeladen und erhielten dort von Landtagspräsident Wilfried Klenk eine Urkunde und einen Sachpreis. Zusätzlich dürfen die beiden an einer Bildungsreise nach Bremen teilnehmen. "Zum ersten Mal waren dieses Mal auch die Eltern eingeladen. Sie waren sehr gerührt und haben sich gefreut. Es ist für sie schön zu sehen, was ihre Kinder alles können", sagt Schulleiter Gerold Ehinger. Auch die gemeinsame Preisverleihung von Sonderschulen, Realschulen und Gymnasien sei für ihn ein großer Schritt in Richtung Inklusion.
Martin Bittner hat auf seinem Plakat in roten Großbuchstaben "Gewalt ist ungerecht, Helfen ist gerecht" geschrieben. Der Schüler habe solche Szenen, wie auf seinem Bild, in Berlin schon oft gesehen. "Es ist ungerecht, wenn Größere auf Kleinere losgehen", sagt Bittner. Der 16-Jährige ist im ersten Berufsschuljahr und hat vorher noch nie beim Schülerwettbewerb des Landtages mitgemacht. "Ich habe nicht damit gerechnet und ich war auch ganz schön aufgeregt", verrät er.
Kurz nach der Preisverleihung fragten die ersten Schüler schon nach dem Thema für den Wettbewerb im nächsten Schuljahr. "Sie sind immer ganz heiß darauf", verrät Ehinger.