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ZF erkennt drei Megatrends

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Friedrichshafen / sz - Beim VDI-Kongress "Getriebe in Fahrzeugen" tauschen sich derzeit Experten aus aller Welt über die neusten Entwicklungen in der Antriebstechnik aus. Stefan Sommer, Chef der ZF Friedrichshafen AG, gewährte in seinem Vortrag einen Einblick in die Zukunfststrategie des Häfler Konzerns.

Während so mancher Zukunftsforscher dem Verbrennungsmotor samt Getriebe keine große Zukunft prophezeit, ist Stefan Sommer überzeugt, dass diese Technik noch lange nicht ausgedient hat. "Die Elektrifizierung von Fahrzeugen wird bis 2015 stark zunehmen. Wir rechnen aber nicht damit, dass es einen erdrutschartigen Shift in der Getriebeorientierung geben wird", erklärte der ZF-Chef seinen Ingenieurskollegen im vollbesetzen Hugo-Eckener-Saal des GZH. In den kommenden Jahren werde die weltweite Zahl von Autos (herkömmlich motorisierten, wohlgemerkt) noch deutlich ansteigen – vor allem in Asien. Zum Thema E-Mobilität stellte Sommer klar: "Die Erwartungen der Öffentlichkeit sind viel größer als die Lösungsmöglichkeiten."

Plug-in als Brückentechnologie

Dennoch warnte er davor, die Entwicklung nur zu beobachten, und er betonte, dass es gelte die Zukunft aktiv zu gestalten. Plug-in-Hybride – Zwitterautos, die elektrisch und mit Verbrennungsmotor angetrieben werden – nannte er eine "Brückentechnologie". Sie diene vor allem dazu, die verschärften Regeln zum Schadstoffausstoß zu erfüllen. Der große Nachteil: die Kosten. Die elektrischen Antriebe werden in den nächsten Jahren "eher in der Nische" Anwendung finden, glaubt Sommer.

Der ZF-Chef verriet in seinem Vortrag – den er wie gewohnt ohne Manuskript über die Bühne wandelnd hielt – auch, welches für seine Unternehmensstrategen derzeit die entscheidende Frage ist: "Wie wird der Verkehr der Zukunft aussehen?" Sommer erwartet "einen Wandel, wie wir ihn in 130 Jahren Automobil noch nicht erlebt haben". Die große Herausforderung, auf die die Automobilhersteller und ihre Zulieferer reagieren müssen: Die Leute werden zukünftig digital kommunizieren wollen, während sie ein Fahrzeug bewegen. Im Klartext: Sie wollen auf ihrem Smartphone oder Tabletcomputern herumtippen und dennoch sicher ankommen. Das heißt, es muss Systeme geben, an die der Fahrer für einen bestimmten Zeitraum die Kontrolle abgeben kann.

Neben dem autonomen beziehungsweise assistierten Fahren haben die ZF-Strategen zwei weitere Megatrends erkannt: Steigerung der Effizienz und Verbesserung der Sicherheit. Mit der Übernahme des amerikanischen Unternehmens TRW, das Fahrassistenzsysteme produziert, sieht Stefan Sommer die ZF Friedrichshafen sehr gut gerüstet für die Zukunft.


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