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FZT legt Zeppelin Europe Tours auf Eis

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Friedrichshafen / sz - Hinter den Kulissen war das Ziel längst beerdigt, einen oder mehrere Investoren zu finden, die Geld dafür geben, zehn Zeppeline für jeweils 45 Passagiere von 12 europäischen Metropolen aus zu Touristenflügen innerhalb Europas in die Luft zu bringen. Jetzt hat der Mitbegründer und Ehrenvorsitzende des "Fördervereins Zeppelin-Tourismus" (FZT), Wolfgang von Zeppelin, das (zumindest vorläufige) Aus bekannt gegeben. In der Hauptversammlung im Rahmen der "Klassikwelt" teilte er vor 70 der 664 Vereinsmitglieder mit, dass das Projekt "auf Eis" gelegt worden ist.

Die Idee ist nach wie vor bestechend, ein Dutzend Luftschiffe für jeweils 45 Passagiere zu bauen und sie von Paris, London oder Berlin aus auf die Reise innerhalb Europas zu schicken. Doch die Idee ist teuer, zu teuer, selbst für interessierte Investoren, bemerkte Wolfgang von Zeppelin in seiner "betrüblichen" Mitteilung. Rund 200 Interessierte hatte man für das "Zeppelin Europe Tours"-Projekt angesprochen, alle haben letztendlich abgewunken, auch wegen des langen Zeitraums einer Verwirklichung – und der erst dann möglichen Chance, damit Geld verdienen zu können.

Ganz eingestampft wird die Vision allerdings nicht. Alle Planungsunterlagen zu dem Projekt werden für ein "Wiederaufleben" abgelegt und für einen schnellen Zugriff gespeichert. Denn, daran hegt Wolfgang von Zeppelin keine Zweifel: Die Idee, größere Luftschiffe für den Tourismus zu bauen und einzusetzen sei nach wie vor richtig. Die Geldgeber erhalten jetzt ihre Einlagen zurück und mit der Firma Zeppelin Luftschifftechnik (ZLT) wird das weitere Vorgehen abgesprochen sowie anschließend den Mitgliedern Bericht erstattet. Die nahmen die Mitteilung über das Aus übrigens diskussionslos zur Kenntnis. Sie ahnten seit langem, wie schwierig bis letztlich erfolglos die Umsetzung sein würde.

"Toller Verein", "tolles Projekt"

Vorsitzender Thomas Brandt hatte zuvor den "Förderverein Zeppelin-Tourismus" (FZT) als "tollen Verein" bezeichnet, der zwar schon mehr Mitglieder hatte, aber immer noch auf eine stattliche Zahl setzen kann und in Zukunft aktiver aufgestellt werden soll. Auch er hält die Vision von Luftschiffen mit 45 Passagieren weiterhin für ein "tolles Projekt", weiß aber vom Zeppelin NT von den dafür zu stemmenden hohen Investitionen. Der Firma Zeppelin Luftschifftechnik sei schon eine Erweiterung auf ein Fassungsvermögen von 19 Passagieren zu teuer gewesen. Man erweitert jetzt von 12 auf 14 Passagiere. Der Zeppelin-Hangar ist derzeit voll ausgelastet. Für die Zukunft hofft Brandt auf weitere Aufträge für den Bau von Luftschiffen.

Stellvertretender Vorsitzender Hans Paul Ströhle, seit 2000 Pilot bei der Deutschen Zeppelin Reederei und ab 2013 zusätzlich Leiter der Abteilung Kundenservice, hat bisher mehr als 7000 Stunden in den Zeppelinen NT verbracht – und es ist ihm nie langweilig geworden. Nicht einmal nach mehreren Stunden in Richtung Insel Mainau, wie er sagte. Er bezeichnete es als einen der ganz großen Pluspunkte, dass "jeder geflogene Gast einen weiteren generiert", weshalb die Passagierzahlen steigen. Waren es2014 (seit Mitte des Jahres im Zwei-Schiff-Betrieb) noch 16 500 Fluggäste, rechnet er in drei bis vier Jahren mit 20 000 bis 22 000 Passagieren pro Saison.


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