Friedrichshafen / sz - Oldtimer, auf dem Lande, zu Wasser und in der Luft, heißt’s einmal mehr auf dem Häfler Messegelände: Vom 12. bis 14. Juni geht die Oldtimerszene während der Klassikwelt Bodensee auf eine spannende Zeitreise. Nach Worten von Projektleiter Roland Bosch habe sich das Oldtimer-Forum in der mitterweile achten Auflage richtig eingefahren: "Es ist zu einem Erfolgsmodell geworden", hieß es am Montag beim Gespräch mit den Medien.
Klassikwelt am Bodensee – eine Erfolgsstory: Der Erfolg komme daher, weil die Oldtimer nicht nur aneinandergereiht als pure Anschauungsobjekte dienen, "die Klassiker haben Auslauf", erklärt Bosch und verspricht dem Besucher einmal mehr, "dass er Autos, Motorräder oder Oldie-Flugzeuge live erleben kann". Und zwar mit allen Sinnen. "Die Nase erfreut sich an Rennöl und edlem Leder, die Ohren am klassischen Motorsound." Dabei sei die Klassikwelt eine lebendige Eventmesse mit einer Szene, die sich zwar mit altem Blech beschäftige, aber dennoch jung geblieben sei. Die Klassikwelt sei aber auch eine Fachmesse, auf der verkauft werde. "Die Leute kaufen, weil Oldtimer ein trendiges Thema sind, weil sich mit historischen Fahrzeugen teils enorme Wertzuwächse erzielen lassen", erklärt der Projektleiter. Das Geschäft mit Oldtimern laufe immer besser, und könne durchaus mit dem Aktienmarkt verglichen werden, hieß es weiter zum Thema "Garagengold".
Clubs sind Salz in der Suppe
Salz in der Suppe der Messe sind die Clubs als Ansprechpartner für die Oldiefans sowie das "reichhaltige Rahmenprogramm". In der kompletten Halle B 2 etwa lebt der Mythos Porsche auf. Die schnellen Renner aus der Edelschmiede in Zuffenhausen faszinieren seit dem Urmodell 356 die Autofans rund um den Globus.
Ob 356 oder 911, die dreistelligen Zahlenkombinationen und der Typenzusatz Carrera, Turbo oder Targa erzeugen bei Sportwagenfans Gänsehaut. Was teils auch für die Porsche-Diesel gilt – Traktoren, die in den 50er und 60er Jahren in Friedrichshafen gebaut wurden.
Porsche, eine Legende: Wie sagte im SZ-Gespräch doch Manfred Krämer, der "Porsche-Mann vom Bodensee" und Inhaber der "Porsche-Klinik" in Vogt: Ein Porsche war immer so konzipiert, dass man mit ihm nicht nur Rennen fahren, sondern auch Rennen gewinnen konnte. Deshalb war ein Serienporsche seinen automobilen Zeitgenossen immer ein paar Drehzahlen voraus."
Oder: Die Firma Junghans bringt über 50 Marken und über 70 verschiedene Modelle nach Friedrichshafen, teils längst vergessene Exemplare früherer Zeiten. Sie drehen täglich bei der Junghans-Zeitreisen-Parade (11.30 bis 12 Uhr) auf dem Messerrundkurs ihre Runden. Und: Über 20 exklusive Flugzeugklassiker sind im Hangar Halle A 3 und bei täglichen Airshows zu sehen. Desweiteren, neben dem Oldtimer-Teilemarkt als Herzstück der Oldtimermesse, eine absolute Premiere in Friedrichshafen: Die größten Grand-Prix-Rennfahrer aller Zeiten ringen um die Pole-Position. Da drehen der heute über 70 Jahre alte Giacomo Agostini oder Gianfranco Bonera am Gasgriff, ebenso wie Lokalmatadoren wie Peter Rubatto und Josef Hage, der in Friedrichshafen eine Motorradwerkstatt betreibt. Insgesamt 20 ehemalige Rennfahrer gehören zum erlesenen Starterfeld des ersten Klassikwelt Grand-Prix am Bodensee.
Verbrannter Reifengummi
Schließlich und endlich Rennöl und verbrannter Reifengummi in der Halle A 6: Über 150 historische Rennfahrzeuge werden beim Boxenstopp für den anschließenden Rundkurs fit gemacht. Das besondere Highlight: das Vintage-Demo-Racing auf dem 1,6 Kilometer langen Rundkurs am Freitag- und Samstagabend von 18.45 bis 20.30 Uhr.