Friedrichshafen / sz - Anlässlich ihrer 150-Jahr-Feier hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Rahmen einer großen Schiffsparade am Samstag in Bremerhaven ihren jüngsten Seenotrettungskreuzer getauft. Das neue Flottenmitglied wird von zwei 16-Zylinder-Motoren der MTU-Baureihe 2000 angetrieben. Die Motoren sind mit einem neuen System von MTU ausgerüstet, durch das sie auch bei extremem Wetter, das große Schräglagen des Schiffes mit sich bringt, funktionsfähig bleiben.
28 Meter lang, 6,20 Meter breit, zwei Meter Tiefgang, 2880 Kilowatt stark und 24 Knoten schnell – das sind nur einige technische Daten des neu getauften Kreuzers. Karin Fahrenschon, Ehefrau von Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Hauptsponsor der Jubiläumsveranstaltungen der DGzRS, taufte den Seenotkreuzer auf den Namen Ernst Meier-Hedde. Sie wünschte "allzeit gute Fahrt und der Besatzung stets eine sichere Heimkehr".
Der Reeder Ernst Meier-Hedde war von 1980 bis 1990 ehrenamtlicher Vorsitzer der Seenotretter. Die "Ernst Meier-Hedde" ist für die Station Amrum bestimmt und wird dort an der schleswig-holsteinischen Westküste gemeinsam mit den Seenotrettungskreuzern der Nachbarstationen diesen Teil der Deutschen Bucht absichern.
Große Parade
Eingerahmt wurde die Taufe des Kreuzers von einer großen Parade zahlreicher Rettungseinheiten. Der neue Seenotrettungskreuzer setzte sich frisch getauft an die Spitze der Parade, an der außer Seenotrettungsbooten aus Großbritannien, Finnland, Schweden und den Niederlanden auch die Fregatte Augsburg, das Bundespolizeischiff Bad Bramstedt und das Fischereischutzboot Seefalke teilnahmen – bestückt mit Motoren aus Friedrichshafen.
Die Zusammenarbeit der Seenotretter mit MTU besteht bereits seit den 1950er-Jahren. Aktuell betreiben die Seenotretter rund 60 Schiffe – die 17 größten Flottenmitglieder sind mit insgesamt 30 MTU-Motoren ausgestattet, teilt Rolls-Royce Power Systems mit.