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ZF-Technik für alle Fälle

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Friedrichshafen / sz/flo - Dass ZF-Getriebe in Lastwagen drin stecken? Das weiß in Friedrichshafen jedes Kind. Dass ZF-Teile auch Zweiradfreunden eine sanfte Fahrt ermöglichen? Das wissen schon weniger. Und kaum jemand vermutet ZF-Teile in Schwebebahnen, Schlagbohrmaschinen oder Etikettiermaschinen.

Seit 1901 verbindet die Wuppertaler Schwebebahn die Stadtteile Vohwinkel und Oberbarmen. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt im Bergischen Land, allerdings inzwischen ein bisschen in die Jahre gekommen. Die 40 Jahre alten Wagen des Industriedenkmals werden deshalb ab Mitte 2015 durch neue Züge ersetzt – und darin steckt Technik aus Friedrichshafen. Das Getriebe der neuen Bahn – genauer gesagt: das zweistufige Kegelstirnradgetriebe – wurde eigens von ZF für die Schwebebahn entwickelt. Sie sind laut Unternehmen "ultraleicht, leise und energieeffizient". Und vor allem: extrem stabil. Eines darf ein ZF-Getriebe nämlich nicht: ruckelnd über die Wupper gehen.

Stufenlos einstellbar

Absolute Präzision ist bei der Etikettierung von Flaschen und Dosen gefragt. Bei den Maschinen der Krones AG in Neutraubling sorgt eine Hysteresebremse von ZF dafür, dass die Etiketten millimetergenau ohne Falten und Blasen aufgeklebt werden. Hysterese ... was? Das ist eine Bremse, die auf der Wirkung eines Magneten basiert. Das Bremsmoment der ZF-Hysteresebremse ist über die Stromstärke stufenlos einstellbar. Dank dieser besonderen Technik wird das Etikettenband stets mit exakt definierter und konstanter Zugkraft abgespult.

Wer als Heimwerker etwas auf sich hält, kauft seinen Bohrhammer nicht beim Discounter. Vielmehr greift er zu einem Produkt der legendären Liechtensteiner Marke Hilti. Auch dort steckt in einigen Geräten ZF-Technik drin, nämlich die Active Torque Control – ein Teil, das 91 Millimeter breit und 27 Millimeter hoch ist. Diese kleine Spezialkupplung trennt Motor und Getriebe blitzschnell und schützt so den Bediener der Maschine vor Verletzungen, die durch unkontrollierte Drehbewegungen entstehen können.

Elektronisch gedämpft

Unkontrollierte Stoßbewegungen ins Kreuz sind etwas, das der geneigte BMW-Motorradfahrer nicht so schätzt. Davor schützt ihn das Dämpfungssystem CDC. Wie das funktioniert? Sensoren an Gabeln und Federbein erfassen ständig Bewegungen und gleichen sie ab mit den Einstellungen, die der Fahrer hinterlegt hat, zum Beispiel sportliche Fahrweise oder mit Sozius. In Sekundenbruchteilen stellt die ZF-Elektronik die Dämpfung individuell ein.

Die genannten Beispiele sind nur ein kleiner – zugegeben etwas exotischer – Ausriss aus dem riesigen Portfolio von ZF. Seien es Windräder, Getränkeautomaten, Druckmaschinen, Schaufelraddampfer oder Bodenreinigungsmaschinen, es ist kaum eine technische Anwendung vorstellbar, bei der nicht irgendwo Technik von ZF drinsteckt – oder drinstecken könnte.

Und dann gibt’s da auch noch einige Verwendungen von ZF-Technik, die der Konzern in Deutschland eher etwas zurückhaltender bewirbt, weil sie – nun ja – nicht so richtig populär sind. Gemeint ist nicht Rüstungs-, sondern Frackingtechnologie. Die amerikanische Firma Weir Oil & Gas zum Beispiel klemmt hinter einen 4000er-MTU-Motor das ZF-Getriebe 8 TX. Dann wird noch eine Pumpe dranmontiert – fertig ist der "Frac Pack", eine Maschine, die den Weg zu Schiefergasvorkommen frei machen soll.


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