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Frankfurt als Vorbild

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Friedrichshafen / sig - Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags hat sich in Sachen Energie und Klimaschutz durch den Abteilungsleiter Energiemanagement der Stadt Frankfurt am Main, Mathias Linder, in Stimmung bringen lassen. Die Mainmetropole – bei diesem Thema bundesweit früh unterwegs – verfolgt in ihren Klimaschutzzielen eine Reduktion der CO2-Emmissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent, eine Reduzierung des Energiebedarfs bis 2050 um 50 Prozent und die volle Deckung des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen bis 2050 um 50 Prozent im Stadtgebiet Frankfurt sowie 50 Prozent in der Region.

Ständige Minimierung

Das Hochbauamt der Stadt Frankfurt betreut über 1000 kommunale Liegenschaften. Dabei hat die Abteilung Energiemanagement die Aufgabe, in ihnen die Strom-, Heizenergie- und Wasserkosten zu minimieren. Die beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 30 Millionen Euro. Davon entfielen etwa 13 Millionen auf Strom, 12 Millionen auf Heizenergie und etwa 3,9 Millionen Euro auf Wasser und Kanaleinleitung. Seit dem Jahr 1990 konnte der Stromverbrauch trotz der rasant steigenden Ausstattungskosten im Schnitt um zehn Prozent gesenkt werden, der Heizenergieverbauch nahm in dieser Zeit um 42 Prozent, der Wasserverbauch sogar um 60 und die Kohlendioxid-Emmissionen um 36 Prozent ab. Damit gibt man sich nicht zufrieden. Alle fünf Jahre sollen die Kosten um weitere zehn Prozent reduziert werden.

Neue städtische Gebäude haben in Frankfurt dem Passivhausstandard zu genügen und sind entsprechend wirtschaftlich zu konzeptionieren. In allen Fällen gilt als Mindeststandard eine 30 Prozent bessere Energieeffizienz. So soll unter anderem die Gebäudeorientierung eine passive Solarenergienutzung im Winter ermöglichen. Anderes Beispiel: Bei Neu- und Erweiterungsbauten sind vor den Hauptzugängen ausreichend große unbeheizte Windfänge vorzusehen. Mehr noch: Räume mit ähnlichen Nutzungskonditionen sind zusammenzufassen. Räume mit internen Lasten (EDV-Schulungsräume, Serverräume, LAN-Verteiler, Küchen) möglichst an der Nordfassade oder in natürlich belüfteten Kellerräumen anzuordnen. Bei Neubauten und Sanierungen von Dächern ist immer die Möglichkeit zum Bau von Solarstromanlagen einzubeziehen.

Auch der Bodenseekreis habe "Großes" vor, sei seit einiger Zeit dabei, sein Energie- und Klimaschutzkonzept zu verbessern, sagte Landrat Lothar Wölfle und kündigte erhebliche Anstrengungen auf dem Energie- und Klimasektor an. Rückendeckung erhielt er vom Ausschuss, der begrüßte und befürwortete, dass sich das Landratsamt im Rahmen des eea (European Anergy Award)-Prozesses aktiv für die Energiewende und den Klimaschutz einsetzt, und weitere Informationen will, um sich in den Gemeinden flankierend stark machen zu können. Zur Vernetzung der im Bodenseekreis ansässigen Unternehmen wird die Energieagentur Bodenseekreis in Abstimmung und Kooperation mit dem Landratsamt und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft beauftragt, ein landkreisweites Energie-Effizienz-Netzwerk zu gründen.

Energiewende erfordert Einsatz

"Dort wo wir was tun können, werden wir die Dinge anpacken und stärker als bisher voran gehen", betonte der Landrat. Auch vor dem Hintergrund der besonderen Situation am See (besondere Flächenbewirtschaftung/bei Windanlagen komplett ausgespart). Welche Möglichkeiten es gibt, erläuterte Walter Göppel von der Energieagentur Ravensburg. Die Energiewende sei möglich, erfordere aber den vollen Einsatz, betonte er.


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