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Neue Chance: Preis gesenkt für Bahnhof Fischbach

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Friedrichshafen / sz

Das Ringen um die Zukunft des Ende Mai geschlossenen Bahnhof Fischbach geht heute in eine neue Runde. Zwischen Stadt und Insolvenzverwalter soll demnach über ein erneuertes Übernahmeangebot gesprochen werden.

Das bestätigten Stadtsprecherin Andrea Gärtner und Insolvenzverwalter Jan van Bruggen am Montag der Schwäbischen Zeitung. Zugleich hat sich offenbar eine Lösung für die Zukunft des Gastronomiestands des Bahnhof Fischbach am Kulturufer ergeben.

„Es gibt ein neues Angebot an die Stadt Friedrichshafen, es ist befristet bis 18. Juli“, sagte van Bruggen zu den Details der neuen Verhandlungsrunde. Auch die Hauptgläubiger des insolventen Kulturzentrums in Fischbach hätten demnach grünes Licht gegeben, sollte die Stadt auf das von van Bruggen korrigierte Angebot eingehen.

Vorangegangene Verhandlungen um eine Übernahme des Bahnhofs durch die Stadt oder einen neuen Betreiber waren unlängst gescheitert, was dazu führte, dass sich die Insolvenz des Betriebs und damit die Schließung nicht mehr aufhalten ließ.

Die Stadt hatte bislang rund 400000 Euro für den Betrieb geboten, der Insolvenzverwalter verlangte einen höheren sechsstelligen Betrag. Da man sich nun offenbar annähern will, ist davon auszugehen, dass das neue Angebot von van Bruggen unter dem bisherigen liegt.

Heute würden konkrete Gespräche in dieser Sache erfolgen. „Es ist jetzt an der Stadt zu prüfen, ob sie das Angebot annimmt“, so van Bruggen weiter. „Ich habe mich bewegt.“ Die Angebotsfrist bis zum 18. Juli erklärte er mit einem bevorstehendem Termin am Insolvenzgericht mit den Gläubigern des Bahnhofs. Es sei selbstverständlich nicht ausgeschlossen, dass es auch danach weitere Gespräche gebe.

Stadtsprecherin Andrea Gärtner bestätigte die Angaben von van Bruggen weitgehend im Gespräch mit der SZ. „Es ist richtig, dass uns der Insolvenzverwalter ein neues Angebot vorgelegt hat. Zum Inhalt werden wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht öffentlich äußern“, sagte auch Bürgermeister Peter Hauswald. Darüber hinaus habe das heutige Gespräch zwischen dem Insolvenzverwalter und dem Leiter des Rechtsamtes keinen Status eines offiziellen Verhandlungsgesprächs.

Internationales Angebot

Eine Lösung gibt es auf jeden Fall für den Imbiss-Stand, den der Bahnhof Fischbach mehr als zehn Jahre lang beim Kulturufer angeboten hat. Einspringen wird die Event-Gastronomie Klink-Eberhard. Mit diesem Betreiber konnten die Veranstalter einen renommierten und erfahrenen Caterer gewinnen, der unter anderem bei Rock am See, Seehasenfest oder auch der Messe für Speis und Trank sorgt. „Das ist wie für uns zugeschnitten“, sagt die Chefin Urula Klink-Eberhard. „Dieser Termin fällt in die messefreie Zeit, von daher passt’s bei uns sehr gut rein.“ Beim Kulturufer ist Klink-Eberhard schon mit einem kleinen Zelt am Gondelhafen betrieben. Das Angebot an ihrem neuen Stand will sie international gestalten. „Wir wollen zum Beispiel Kebap anbieten, Sachen aus dem Wok oder auch frische Salate“, verrät Ursula Klink-Eberhard und betont, dass sie sich durchaus vorstellen könnte, den ehemaligen Bahnhof-Stand auch längerfristig zu übernehmen. „Wir würden das gerne machen, aber ob das Kulturufer das auch möchte, weiß ich noch nicht.“

Ende März war bekannt geworden, dass der Bahnhof Fischbach mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen hat, nachdem es in den Vorjahren immer wieder Gerüchte dazu gegeben hat. Eine kurzfristige Rettung des Kulturbetriebs scheiterte dann. So kam es am 31. Mai, nach 20 Jahren, zur letzten Vorstellung auf der Kleinkunst-, Musik und Kabarettbühne mit angeschlossener Gastronomie. Neun Angestellte und rund 14 Aushilfen verloren dabei ihren Job.


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