Friedrichshafen / flo - Wie soll die Kepler- und Ehlersstraße aussehen, wenn dereinst mal der Hauptverkehr über die B 31-neu rollt? Das Stadtbauamt überlegt, diese Ost-West-Verbindung zur Hauptverkehrsroute für Radler auszubauen – mit viel Grün und eventuell einem Kreisverkehr am "Ailinger Hof". Der Gemeinderat segnete diese Pläne ab.
Zwei Varianten einer neuen Radwegroute werden derzeit von den Stadtplanern diskutiert: Variante 1 sieht eine 2,50 Meter breite begrünte Mittelinsel vor. Daran schließt jeweils ein Straßenstreifen von 3,50 Metern Breite an und daran ein Radfahrstreifen mit einer Breite von 1,85 Metern. Die zweite Variante gestaltet die Straßen mit zwei begrünten Randstreifen zwischen Gehwegen und Fahrradstreifen. Den Gemeinderäten gefielen die Entwürfe schon mal ganz gut, außerdem gaben sie dem Stadtbauamt am Montagabend den Auftrag, zu prüfen, ob die Kreuzung am "Ailinger Hof" zu einem Kreisverkehr umgebaut werden könne. Nach einer ersten Einschätzung sehen die Stadtplaner die Chancen allerdings eher schlecht, dass es hier irgendwann rund gehen wird. Warum? Weil sowohl die Grundstücksverhältnisse am angedachten Kreisel als auch dessen erwartete Leistungsfähigkeit problematisch seien.
Norbert Fröhlich begrüßte für die CDU die Umbaumaßnahmen "außerordentlich" und stellte klar: "Die Begrünung verbessert die Wohnqualität. Er stellte aber in Frage, ob man die Linksabbiegerspuren weglassen könne. Erich Habisreuther (Freie Wähler) und Karl-Heinz Mommertz (SPD) würden sich freuen, wenn es doch gelänge, den Anliegern des Kreisverkehrs ein paar Meter Grund abzukaufen, um den Kreisel realisieren zu können. Gerhard Leiprecht forderte, dass der Arbeitskreis Rad in die Planungen einbezogen wird. Der Grüne befürchtet, dass jetzt "ein Kampf um die Verkehrsflächen" ausbreche und alle Interessengruppen – egal ob sie zu Fuß, mit Bus, mit Fahrrad oder Auto unterwegs sind – zu Kompromissen bereit sein müssten.
Einig waren sich Stadtverwaltung und Gemeinderat auch bei der Frage, ob die Unterführung an der Hans-Schnitzler-Straße erhalten bleiben soll: Klares "Ja", weil sie der Verkehrssicherheit diene und auch sehr gut angenommen werde. Die Unterführung ist Teil des Schulwegs aus den Wohngebieten nördlich der Keplerstraße. Gerlinde Ames (FDP) und der Grüne Leiprecht regten jedoch an, die nördliche Zufahrt zu entschärfen, weil es an der 180-Grad-Kehre immer wieder zu Problemen komme.