Friedrichshafen / sz - Bei der Ortschaftsratssitzung am Mittwoch hat Julie Adam, die Rektorin der Don-Bosco-Schule engagiert und begeistert die inhaltliche Gestaltung des Bildungshauses erklärt. Seit bald fünf Jahren existiert die Kooperation zwischen den beiden Kindertageseinrichtungen – der städtischen wie katholischen – , und der Grundschule. Sie ist beispielgebend für die Berger und Klufterner Bildungshäuser geworden.
Wie Ortsvorsteher Achim Baumeister erklärte, seien aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Kindertagesstätten zur Don-Bosco-Schule keine großartigen baulichen Veränderungen notwendig gewesen, um ein Bildungshaus zu schaffen. Die Aktivitäten spielten sich jeweils in der Schule oder in den Kindergärten selber ab. Für Rektorin Julie Adam war die Existenz dieser schulischen und vorschulischen Zusammenarbeit ein wichtiger Grund dafür, dass sie sich vor drei Jahren für den frei werdenden Posten der Rektorin der Grundschule beworben hatte. Sie sagte denn auch zu Beginn ihrer dreiviertelstündigen anschaulichen Ausführungen: "Ich wusste, wie toll es ist, in einem Bildungshaus zu arbeiten." Ihr folgender Bericht bestätigte diese Aussage. Es handle sich um "Lernen und Spielen in Altersmischung" für Kinder von drei bis zehn Jahren. Letzten Endes sei das Ziel der Bildungshausarbeit: Die Freude am miteinander Lernen zu fördern – unabhängig von Alter und Herkunft. Schule soll schließlich richtig Spaß machen und die individuelle Neugier jedes Kindes ansprechen.
Basteleien, Musicals, Feste
Bei den so genannten Bildungshaustagen begegnen sich die Kinder verschiedener Altersstufen bei Lernprojekten. Zum Beispiel basteln und bemalen Große wie Kleine verschiedene rhythmische Instrumente, so dass bunte Rasseln und Trommeln entstehen, die später das Schulfest beleben können, sagte Adam. Beim Projekttag "Wald" gelte es, die Natur bewusst zu erleben. Eine größere Angelegenheit ist das Einstudieren des Musicals "Grenzenlos" im vergangenen Jahr gewesen. Gemeinsam das Martinsfest zu feiern oder jeden Montag nach einem Adventssonntag gemeinsam zu singen sind wiederkehrende Aktionen. Zu ihnen gesellen soll sich noch ein gemeinsamer Bewegungs-, Spiel- und Sporttag, der, im Gegensatz zu den herkömmlichen Bundesjugendspielen, nur Spaß machen und keine Bewertung nach sich ziehen soll.
Die Vorlesestunden sind Angebote der Schüler für die Kleinen, die diese sehr zu schätzen wissen. Schulleiterin Adam hat nämlich festgestellt: "Leider lässt das Interesse am Lesen bei den Kindern immer mehr nach." Ein guter Weg, um den sanften Übergang vom Kindergarten in die Schule herzustellen, sei auf jeden Fall die Arbeit der gesetzlich vorgeschriebenen Kooperationslehrerin an jeder Schule. Sie begleitet die zukünftigen Schulanfänger im vorangehenden Jahr und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre zukünftige Schule zu erkunden. Julie Adam erklärte aber: "Um die darüber hinaus gehende wertvolle Bildungshausarbeit mit den gegenseitigen Kontakten der Schüler und Kindergartenkinder auf spielerischer Ebene weiter zu leisten, braucht’s mehr Ressourcen."