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Aero bietet Flieger für den Jedermann-Pilot

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Friedrichshafen / sz - Zur Luftfahrtmesse Aero strömen ab sofort wieder Privatpiloten, Flugzeughersteller und Fliegerei-Fans aus aller Welt zur Messe Friedrichshafen. Während die Veranstalter mit 645 Austellern einen neuen Rekord melden, gibt es Neues und Bewährtes in der Branche: So nehmen unbemannte Drohnen auf der Aero zum zweiten Mal einen großen Bereich ein – während Einsteigerfliegerei ein wichtiges Standbein der Messe bleibt.

Vom Segelflugzeug über Ultraleichte Motorflugzeuge, Turboprop-Maschinen und bis zum millionenteuren Business-Jets reicht heuer die Palette der Häfler Messe für allgemeine Luftfahrt – also ohne große Passagiermaschinen und militärische Flugzeuge. Daneben gibt es auch Hubschrauber in zahlreichen Varianten zu sehen sowie zum zweiten Mal eine Sonderschau für einen weltweiten Trend: Unbemannten, zivilen und ferngesteuerten Flugdrohnen widmet die Aero erneut besondere Aufmerksamkeit. Die Geräte sorgen derzeit nicht nur in der Luftfahrtbranche für Aufsehen: Jedermann kann mit Kameradrohnen, deren kleinste Varianten kaum 50 Euro kosten, faszinierende Luftaufnahmen machen während Internethändler wie Amazon laut darüber nachdenken, Pakete per Drohne auszuliefern. Laut Roland Bosch, Aero-Projektleiter von der Messe Friedrichshafen, sind Drohnen ein "wachsender Markt", der mancherorts die etablierte Luftfahrt abhängt: So gelingen mit Kameradrohnen mittlerweile bessere Luftaufnahmen, als per Helikopter, so Bosch. Auf dem Messeteich vor Halle A1 wird außerdem eine Drohne vorgeführt, die Ertrinkende im Wasser aufspürt – und sogar einen Rettungsring abwirft.

Das Gros der Aero-Besucher dürfte sich dennoch für Flugzeuge interessieren, die klassisch von Piloten geflogen werden. Günstige Ultraleichtflugzeuge, Segelflugzeuge und Maschinen der Privatpiloten-Einstiegsklasse bilden auch dieses Jahr das wichtigste Messestandbein. Im Publikum sollten zahlreiche Kaufinteressenten zu finden sein – und viele, die dem Traum vom fliegen einfach nur näher sein wollen. Luftfahrt-Experte Jürgen Schelling, selber Pilot, brachte es am Dienstag auf den Punkt: "Wenn ich im Lotto gewinnen würde, welche Maschine würde ich nehmen?" – das sei Leitfrage vieler Aero-Besucher.

Ganz schön viel gewinnen müsste Schelling, sollte er einen "Ferrari der Lüfte" sein Eigen nennen wollen. Gemeint sind millionenteure Geschäftsreiseflugzeuge, die auf der Messe stets die meisten Blicke auf sich ziehen. Darunter ist zum Beispiel ein Learjet 75 – Luxus pur für Führungspersonal globaler Unternehmen aber auch für Promis wie etwa Niki Lauda. Learjet-Hersteller Embraer, in dieser Flugzeugklasse quasi Premium-Anbieter, wagt sich 2015 zum ersten Mal nach Friedrichshafen und bildet die kaum bezahlbare Speerspitze des dortigen Angebots. Ergänzt wird es durch alles, was das Fliegerherz neben Flugzeugen noch begehrt: Flug- und Navigationsinstrumente sind auf der Aero ebenso zu haben, wie Informationen zur Pilotenausbildung (siehe Kasten).

Schock der Katastrophe

Alle Begeisterung für die Fliegerei kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Luftfahrtbranche noch immer den Schock des Germanwings-Absturzes zu verdauen scheint. Nachfrage von Journalisten zur psychologischen Eignungsprüfung von Piloten auf der Aero-Eröffnungs-Pressekonferenz waren am Dienstag nur ein Indiz dafür. Ein weithin sichtbares wird am Freitag zu sehen sein: Da wollen die Messebetreiber die Fahnen auf Halbmast senken und eine Gedenkminute für die Opfer des Unglücks abhalten.

Soviel kostet das Fliegerhobby

"Was kostet der Traum vom fliegen?" dürften sich viele Nicht-Piloten zur Aero fragen. Dabei ist der Einstieg in die private Fliegerei ist überraschend günstig – die Oberklasse aber kaum bezahlbar.

Die Segelfliegerei gilt gemeinhin als erster Schritt zum vollwertigen Pilot. Fliegen kann man in vielen Vereinen auch ohne eigenes Flugzeug. Ab rund 600 Euro im Jahr ist man laut Fachjournalist Jürgen Schelling dabei und darf schon im Alter von 14 Jahren abheben.

Sogenannte Ultraleichtflugzeuge sind meist der nächste Schritt einer Fliegerlaufbahn. Die Maschinen sind ab etwa 20000 Euro zu haben.

Der klassische Privatpilot ist Besitzer einer Privatpilotenlizenz (PPL). Die kostet um die 13000 Euro, ein gebrauchtes Einsteigerflugzeug gibt es ab 50000 Euro.

Noch teurer sind die Lizenzen für allwettertaugliche Geschäftsreisejets. Ein dazu passender "Learjet 75" kostet dann schlappe 14 Millionen Euro.

Für Berufspiloten gelten besondere Bestimmungen.

Mehr Informationen zur Messe und das komplette Programm gibt es im Internet unter

www.aero-expo.com


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