Friedrichshafen / sz - Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk und Polizei war am Freitag am Flughafen Friedrichshafen im Einsatz. Viele Bürger und auch die meisten Einsatzkräfte gingen davon aus, ein Flugzeug sei abgestürzt. Zum Glück war es nur eine lange geheimgehaltene Übung. Kreisbrandmeister Henning Nöh sprach mit Hagen Schönherr über die Hintergründe.
Was haben Sie am Freitag geübt?
Die Übung entsprach den neuesten europäischen Vorschriften und den Anforderungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO. Im Grunde ging es darum zu erfahren, welche Einsatzkräfte wie schnell bei einem möglichen Einsatz am Flughafen dort ankommen. Deshalb hatten wir der Rettungsleitstelle das Szenario "Flughafen 2" gemeldet. Die Kollegen haben also geglaubt, da sei ein Flugzeug mit 50 Menschen an Bord abgestürzt. Früher wären die Feuerwehren in so einem Fall einsatzbereit in der Wache geblieben, bis mehr Details zur Schadenslage bekannt werden. Heute müssen sie, wegen neuer Vorschriften, direkt losfahren. Wir wollten also wissen: Wer kommt eigentlich alles?
War die Übung denn erfolgreich?
Wir hatten insgesamt über 150 Fahrzeuge vor Ort, selbst aus Überlingen und Ravensburg sind Einsatzkräfte gekommen. Dabei waren die ersten Fahrzeuge von außerhalb schon nach zehn Minuten am Flughafen. Damit waren wir schon zufrieden, auch wenn die Auswertung der Übung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Das werden wir noch gesondert bekannt geben.
War die Übung wirklich so geheim? Wer wusste im Vorfeld davon?
Nur der Chef der Flughafenfeuerwehr, ich als Kreisbrandmeister und mein Stellvertreter wussten von der Übung. Die Einsatzkräfte dachten also im ersten Moment, das sei der Ernstfall.