Friedrichshafen / mh - Ärger wegen 33 Bäumen: Die Vertreterinnen von Grünen und ÖDP haben am Montag im Finanz- und Verwaltungsausschuss (FVA) des Gemeinderats gegen ökologische Ausgleichsmaßnahmen für das geplante Baugebiet "Pfatthaagäcker II" in Waltenweiler gestimmt. Sie sind nicht damit einverstanden, dass für den Bau neuer Häuser Teile einer alten Streuobstwiese weichen sollen.
Im Dezember 2013 hatte der Gemeinderat beschlosssen, für das Gebiet "Pfaathaagäcker II" einen Bebauungsplan aufzustellen. Ende diesen Jahres soll die entsprechende Satzung verabschiedet werden. Weil eine Bebauung des Areals nur möglich ist, wenn der vorgeschriebene ökologische Ausgleich stattgefunden hat, beantragte die Verwaltung, Mittel bereitzustellen, um die Maßnahmen schon jetzt anlaufen zu lassen.
CDU, Freie Wähler, SPD und FDP im FVA hatten damit kein Problem, Grüne und ÖDP/Linke schon. Beim fraglichen Areal handle es sich um einen der letzten Streuobstbestände in der Stadt, der für Fledermäuse und Insekten von enormer Bedeutung sei, argumentierte die grüne Rätin Johanna Kersting. Da nutzte es auch wenig, dass die Ausgleichsmaßnahmen (unter anderem die Öffnung eines Bachs und die Pflanzung von 60 neuen Obstbäumen) den geplanten Eingriff in die Natur nach Einschätzung der Stadt "überkompensiert".
Die Mehrheit des Ausschusses folgte der Empfehlung des Rathauses und gab die beantragten 90000 Euro frei. Über die naturschutzrechtlichen Folgen der Maßnahme wird am kommenden Dienstag ab 16 Uhr der Technische Ausschuss diskutieren.