Friedrichshafen / sz - FN 2030, ein Gruppe von städtebaulich interessierten Bürgern, hat das erste Treffen in diesem Jahr abgehalten. Gastgeber war der Verein "Blaue Blume" in einem seiner Bauwagen. So konnte die Gruppe gleich einen Einblick in dieses spannende städtebauliche und kulturelle Projekt bekommen.
Jakob Wirth von der "Blauen Blume" stellte das Konzept des Vereins vor. Hauptanliegen der Studenten ist es, einen Raum zu schaffen, an dem sich Häfler mit Studenten treffen, kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden können und über gesellschaftliche Zukunftsfragen miteinander diskutiert werden kann.
Um dieses Konzept zu realisieren, sucht der Verein dringend einen neuen, temporären, öffentlich begehbaren Stellplatz. Die Gruppe FN 2030 unterstützt dieses Vorhaben: "Diesen Verein und dessen Aktivitäten kann man nur als Gewinn für die Stadt bezeichnen. Ihr baut die Brücken von der Universität in die Stadt. Diese sollte sich glücklich schätzen und alles unternehmen, einen temporären Standort zu vermitteln", heißt es in einer Pressemitteilung.
Im weiteren Verlauf wurden Meinungsbilder zu vielen zur Zeit realisierten städtebaulichen Projekten abgefragt. Besonders am Herzen liegt der Gruppe eine Verbesserung des Lärmschutzes und der Fassaden-Optik des neuen Prüfzentrums der ZF.
Beim Thema Boulevard Friedrichstraße hat die Gruppe einen kostengünstigen Vorschlag an die Stadt: "Schraubt zwei Schilder unter den Tempo 30-Schildern ab und malt zwischen Touristinformation und Uferanlage einen Zebrastreifen. So einfach und billig können städtebauliche Veränderungen gehen."
Stadtzerfaserung vermeiden
Um in Zukunft besser und transparenter zu planen, setzt die Gruppe auf ein neues städtebauliches Leitbild (integriertes Stadtentwicklungskonzept, ISEK), welches hoffentlich bald beschlossen wird. Nur durch einen im Dialog mit den Bürgern erstelltes Leitbild 2030 lassen sich viele städtebauliche Konflikt vermeiden und eine weitere Zerfaserung der Stadt vermeiden", so Philipp Fuhrmann, einer der beiden Sprecher der Gruppe. " Wir sollten miteinander sprechen, wie sich Friedrichshafen entwickeln soll. Vorbild für einen Leitbildprozess könne Lindau sein, wo im Herbst 2015 ein ISEK beschlossen werden soll und derzeit intensive Bürgerforen stattfinden".
Wichtig war der Gruppe auch die Entwicklung des Bereichs nördlicher Kirchplatz/Altes Zollamt. Die Gruppe wünscht sich im Herbst eine offene Planungswerkstatt, zu der die Stadt Ihre Bürger einlädt.
Als städtebauliche Vision formulierte die Gruppe zwei mögliche Ziele: modellhafte Umwandlung des RAB-Geländes in ein lebendiges Quartier mit Erhaltung der tollen Altbausubstanz unter städtischer Planungshoheit und die Rückgewinnung der städtischen Alleen durch Rückbau von überdimensionierten Straßenquerschnitten nach Eröffnung der B 31 neu.
Einen Appell richtet die Gruppe noch an die Stadt: Lasst das Karl-Olga Haus stehen und baut es zusammen mit der Universität zum Studentenwohnheim um.