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Der letzte Tag der OB-Sekretärin

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Friedrichshafen / sz - Monika Kiesel hat ihren letzten Arbeitstag im Rathaus hinter sich. Die Sekretärin des Oberbürgermeisters hat jetzt Urlaub, im Juni geht sie in Pension. Und rückblickend auf ihr Berufsleben sagt sie: "Die Höhepunkte waren Esslingen und Friedrichshafen."

Die gelernte Industriekauffrau hat ihre Karriere in der Industrie begonnen, kam über ein Rechtsanwaltsbüro zum Staatlichen Seminar für Schulpädagogik. Sie hat ihre Liebe zur Arbeit einer Sekretärin gefunden, war bei Unternehmensberatern bis sie schließlich 1998 zum Ersten Bürgermeister nach Böblingen kam. Ab 2004 bekleidete Andreas Brand dieses Amt. Und mit ihm kam Monika Kiesel an den Bodensee.

"Andreas Brand fragte mich damals, ob ich nicht Lust hätte, hier zu arbeiten", erinnert sich die Sekretärin vom Chef. Das habe sie sich zuerst mal anschauen wollen. Ihren Chef kannte sie, die Arbeit als Sekretärin in einer Verwaltung kannte sie auch. Aber zu einer solchen Arbeit gehöre auch das Umfeld, sagt sie. Das hat sie sich am 1. Mai 2009 angeschaut.

"Es war ein Tag mit strahlend blauem Himmel und einem wunderschönen Panorama", Monika Kiesel hat sich mit Stadt und Region angefreundet und bis heute diesen Schritt nicht bereut. Als dann noch die Kollegen sie offen aufnahmen, war die Welt in Ordnung: "Ich habe hier im Rathaus gleich von Anfang an das Gefühl gehabt, dazu zu gehören."

Und ihr Chef? Der habe sich nicht verändert. Er sei ein guter Chef und sie habe gerne für ihn gearbeitet. Viel erzählt sie nicht, schließlich saß sie an einer entscheidenden Stelle sehr nah beim Oberbürgermeister gewesen, da ist Verschwiegenheit selbstverständlich.

Auf die Frage, was das Besondere sei, das man als Sekretärin eines Oberbürgermeisters beachten müsse, was also der Tipp für ihre Nachfolgerin Petra Holzhause sei, überlegt sie sehr lange. Wichtig sei ihr die Erfahrung immer gewesen, die gesammelt habe. "Man nimmt überall etwas mit", sagt sie und gibt den Ratschlag, als Sekretärin den eigenen Weg zu finden. "Oft muss man sich auf das Bauchgefühl verlassen." Dass man mit ernsten Themen nicht gerade dann zum Chef gehen sollte, wenn die Stimmung schlecht sei, verstehe sich. "Mit den ganz schlimmen Themen, die man nicht sofort weitergeben muss, weil sonst die Stadt abbrennt, kann man auch mal einen halben Tag warten."

Abschiedsfest

Gar nicht warten wollten die Kollegen. Sie haben ihr ein kleines Abschiedsfest gewidmet. Angeleiert hat das wohl der OB und eingeladen sind alle die, mit denen die Sekretärin vom Chef zu tun hatte. Der Morgen nach ihrem letzten Arbeitstag beginnt sie mit einem gemütlichen Frühstück. Sie wird die IBO-Opening Night besuchen und hat sich bereits mehrfach verabredet. Die sozialen Kontakte pflegt und schätzt sie. "Mit mir können Sie bis tief in die Nacht hinein diskutieren", sie freut sich auf die Zeit, die sie jetzt hat. Langweilig wird es Monika Kiesel nicht werden.

Dass sie später auch dem Bodensee wieder den Rücken kehren wird, liege nicht an Friedrichshafen. Sie möchte zurück in den Kreis der Familie, zu ihrer Tochter und zu ihren Geschwistern, die alle im Raum Stuttgart leben.

Die Frage, wo ihre beruflichen Höhepunkte gewesen seien, beantwortet sie schnell und bestimmt. Beim Studienseminar in Esslingen, und hier in Friedrichshafen. Hier schätze sie neben der Arbeit auch die Menschen und die Landschaft. Die habe etwas Besonderes zwischen den Hügeln auf der einen Seite, den Alpen auf der anderen und dem Wasser in der Mitte dazwischen.


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