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Die "Häfler Lösung" macht das Rennen

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Friedrichshafen / sz - Das Architekturbüro Fritz Hack ist als Sieger aus dem Architektenwettbewerb Regenerstraße hervorgegangen. Der Entwurf des Hack-Mitarbeiters Markus Hering besteht aus acht Gebäuden, Außenanlagen und einem Spielplatz. 28 Prozent der Wohnungen sind preisgebunden und gefördert. Die Initiative Apfelbaumfeld ist uneinig.

Sie hatte das Projekt bislang sehr kritisch begleitet und hält diesen Entwurf einerseits "unbefriedigend", so der Vertreter der Initiative, Joachim Bertsch. Ein anderer Sprecher, Ulrich Bernard, sagt: "Die Gebäude fügen sich gut ein."

Zur Bekanntgabe der Wettbewerbsergebnisse hatte der Immobilienentwickler Prisma in den Competence Park eingeladen. Knapp 60 Interessenten kamen, darunter auch Vertreter der Bürgerinitiative Apfelbaumfeld, die im Vorfeld deutliche Forderungen an die geplante Baumaßnahme gestellt hatte: nicht zu hoch, nicht zu massiv, nicht zu viel Verkehr. Deren Sprecher Ulrich Bernard war auch bei der Sichtung der Vorschläge in der Jury dabei, Stimmrecht hatte er jedoch nicht. Ein wenig Feintuning sei noch nötig, sagte er. Zwar habe die Initiative – anders als erhofft – die generelle Höhe der Häuser nicht mindern können. Bernard bezeichnete den Anteil geförderten und damit preisgünstigen Wohnraums aber als sehr positiv und nannte es wichtig, auch weiterhin im Gespräch mit Prisma zu bleiben. Joachim Bertsch sieht noch Beratungsbedarf. Das Ergebnis sei von ihren Forderungen "weit entfernt". Jetzt müsse sich die Bürgerinitiative schnell zusammensetzen, um zu einer gemeinsamen Beurteilung zu kommen.

Grundstückseigentümer und Investor Robert Baur, in dessen Auftrag Prisma tätig ist, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Es entstehe kein Wohnghetto, wie einst von der Bürgerinitiative befürchtet.

Der Geschäftsführer von Prisma Deutschland, Stefan Nachbaur, bezeichnete die Diskussionen und die Art, wie Investoren, Stadt und Bürgerinitiative miteinander umgehen würden, als Gewinn für Friedrichshafens Planungskultur. Dazu gehöre auch, Vertreter der Bürgerinitiative mit in die Jury zu holen.

In der Tradition

Den Siegerentwurf erläutert hatte zuvor der Meckenbeurer Architekt und Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, Markus Müller. Für ihn stellt die Arbeit eine deutliche Abkehr von der Architektur der 70er und 80er Jahre dar, die "eine gesichtslose Summe von Wohnungen, Parkplätzen und Außenraum" gewesen sei. Die aktuelle Architektur schaffe Identität. Nach Ansicht Müllers stellt sich der Entwurf bewusst in die Tradition süddeutscher Nachkriegsmoderne, die "durch Werke Rolf Gutbrods in der Stadt hochrangig vertreten ist". Man könne den Entwurf aus dem Büro Hack als "Häfler Lösung" bezeichnen.

Neben der Höhe war ein wesentlicher Diskussionspunkt die Verkehrserschließung des Gebiets. Die wird größtenteils auf der Regenerstraße über zwei Tiefgarageneinfahrten erfolgen. Nur 26 von 145 Stellplätzen sind oberirdisch geplant. Ein Spielplatz im südlichen Bereich wird für alle zugänglich sein, die Außenanlagen sind nicht nur von den Bewohnern der neuen Häuser zu nutzen. Der Entwurf wurde von Müller als "spielerisches Ensemble" bezeichnet, das viel Abstand zur Restbebauung halte und keineswegs in sich geschlossen wirke.


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