Friedrichshafen / dya - Gustav Werner ist am 12. März 1809 auf die Welt gekommen. Am Donnerstag, 206 Jahre später, haben ihm Politiker und Kirchenvertreter ein besonderes und nicht alltägliches Geschenk gemacht: Sie schenkten den Bewohnern und Mitarbeitern in Einrichtungen der Bruderhausdiakonie ihre wertvolle Zeit und engagierten sich einen Vormittag ehrenamtlich.
"Respekt und Hochachtung an die Mitarbeiter hier vor Ort, sie sind wirklich tip top", sagte Oberbürgermeister Andreas Brand im Anschluss an seinen Dienst im Häfler Wilhelm-Maybach-Stift. Das Stadtoberhaupt bekam zuvor zwei Stunden lang Einblicke in die Arbeit einer Pflegefachkraft – was unter anderem auch die Maniküre einer Bewohnerin im Stift einschloss. Wennauch die Politik die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen stecke, erfahre man die wahre Dimension erst vor Ort, sagte Brand im Gespräch. Dem schlossen sich auch seine Kollegen Lothar Riebsamen und Martin Gerster, beide Mitglieder des Bundestages, an. Sie waren ebenfalls mit Pflegekräften im Einsatz und sprachen mit Bewohnern und Angehörigen, letzterer betätigte sich sportlich im Balance- und Krafttraining zur Stürzprophylaxe. "Ein absolut wichtiges Angebot", wie Gerster sagte. Die Vorsorge im Alter betreffe früher oder später jeden. "Der Einblick in diese Felder ist absolut wichtig", meinte auch Lothar Riebsamen.
Männerquote für einen Tag voll erfüllt
Ein Thema, das den neun engagierten Teilnehmern – mit dabei waren auch Norbert Tobisch (Geschäftsführer Siedlungswerk), Markus Müller (Präsident der Architektenkammer), Bernhard Küchle (Geschäftsführer Kreisbaugenossenschaft), Paul Stampfer (Geschäftsführer Städtische Wohnbaugesellschaft), Codekan Gottfried Claß und Stadtdiakon Bernd Strohmaier – gestern immer wieder auf den Tisch kam, war die Erhöhung des Anteils der Männer in Pflegeberufen.
Die Männerquote am gestrigen Donnerstag hingegen konnte sich absolut sehen lassen: Ausschließlich Männer schnupperten Pflege-Luft in den Einrichtungen der Bruderhaus Diakonie, das soll sich beim nächsten Mal allerdings ändern.
Man könne sich zwar noch nicht auf ein Datum festlegen, die Idee, den Gustav-Werner-Tag in Friedrichshafen zu wiederholen, sei aber da, wie Lothar Bauer, Vorstandsvorsitzender der Bruderhaus Diakonie, sagte.