Friedrichshafen / sz - Zehn Jahre Leitung des Stadtorchesters Friedrichshafen will gefeiert werden, daher hat David Gilson für das Jubiläumskonzert mit "classic winds" am 7. März eine ganz persönliche Stückauswahl getroffen. Mit dem Tubisten Andreas Martin Hofmeir hat er einen Stargast eingeladen, dessen Weg er bereits seit einem Vierteljahrhundert verfolgt.
Bei einem Seminar der Sommerakademie für Sinfonische Blasmusik in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf hat Gilson, der selbst Tuba und Orchesterleitung studiert hat, einen jungen Mann kennengelernt, der recht und schlecht auf einem Uralt-Instrument Tuba spielte. "Könnte ich vielleicht Tuba studieren?" fragte er und Gilson riet ihm zu einer "seriösen Banklaufbahn". Der junge Mann ließ sich nicht entmutigen, machte Riesenfortschritte und kletterte Stufe um Stufe hinauf in den Tuba-Himmel. Als erster Tubist gewann er 2005 in Berlin den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs, neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 2013 den ECHO-Preis Klassik als "Instrumentalist des Jahres".
Heute zählt ihn Gilson zu den fünf besten Tubisten der Welt. Er ist nicht nur Professor am Mozarteum Salzburg, sondern zugleich Tubist der bayerischen Kult-Band LaBrassBanda, er tritt ebenso als Solist und Kammermusiker auf wie als preisgekrönter Kabarettist. Eben diesen Andreas Martin Hofmeir hat Gilson jetzt als Solisten seines Jubiläumskonzerts eingeladen – eine besondere Ehre und eine echte Herausforderung für das Stadtorchester, denn die Stücke, die er sich ausgesucht hat, fordern die Musiker in hohem Maße. Hofmeir wird das Solo im Tubakonzert Nr. 2 für Tuba und symphonisches Blasorchester spielen, das der Kirchenmusiker Jörg Duda eigens für ihn geschrieben hat, ein "romantisch-rhapsodisches Tubakonzert", weit entfernt von Neuer Musik.
Als zweites Stück spielt Hofmeir das "Panoptikum für Solo Tuba & Blasorchester" von Thomas Doss, das mit dem Untertitel "Szenen vom Bodensee" auf die Landschaft eingeht und, wie Gislon sagt, Rock und Pop-Elemente und für den Tubisten Jazz-Soli bereithält. Umrahmt werden diese beiden Stücke mit drei Komponisten, die Lebensstationen Gilsons markieren. Hier darf Gustav Holst nicht fehlen, dessen "Second Suite in F" am Ende steht. Vier schottische Tänze von Malcolm Arnold seien "schottischer, als ein Schotte sie selbst schreiben würde". Am Beginn steht Nigel Clarkes "Fanfares & Celebration", ein augenzwinkerndes Werk zum 150. Geburtstag der Royal Military School of Music in Richmond, die Gilson als ehemaliger Militärmusiker in der britischen Royal Artillery Band kennt.
Das Jubiläumskonzert des Stadtorchesters mit Andreas Martin Hofmeir findet am Samstag, 7. März um 20 Uhr im Graf-Zeppelin-Haus statt.