Friedrichshafen / sz - Der türkische Arbeitnehmerverein Friedrichshafen hat eine neue Vortragsreihe zum Thema Alkohol- und Drogenprävention ins Leben gerufen. Titel des Projekts: "Schulter an Schulter, stark vernetzt". Zum Auftakt am Sonntagvormittag war Harald Reiners vom Polizeipräsidium Konstanz im Vereinssaal in der Löwentalerstraße 28 und sprach über das Thema "Alkohol und Cannabis"
In insgesamt vier Veranstaltungen und weiteren Aktionen über das Jahr verteilt wollen Vorsitzender Engin Cakmak und Pressesprecher Ümit Gökhan zusammen mit ihren Mitstreitern ihre türkischen Mitbürger aber auch die breite Öffentlichkeit für das Thema "Alkohol und Drogen" sensibilisieren. Mit ins Boot geholt haben sie dafür das Polizeipräsidium Konstanz, die Suchtberatungsstelle im Landratsamt Bodenseekreis, ebenso die Suchtberatungsstelle der Diakonie und das Jugendzentrum Molke. Deshalb waren bei der ersten Veranstaltung am Sonntag Gabriele Schenk, Beauftragte für die Suchtbetreuung im Bodenseekreis, und Jürgen Schuler von der Diakonie anwesend.
Für den gemeinnützigen Verein ist diese Aktion nichts Neues, wie von Ümit Gökhan zu erfahren war. "Bereits 1997 haben wir auf Drogenprobleme durch Veranstaltungen aufmerksam gemacht", sagte er. Wegen nicht geeigneter Räumlichkeiten musste man das Angebot zurückfahren, aber mit dem Gebäude in der Löwentalstraße (ehemals Regio TV) seien jetzt wieder die Voraussetzungen dafür gegeben, so Gökhan. "Wir haben unter unseren Landsleuten, vor allem bei den Jugendlichen, schon Probleme mit Alkohol und Drogen", stellte der Vorsitzende Engin Cakmak fest. Was zudem verstärkt festgestellt werde und zwischenzeitlich "sehr hoch" sei, wäre die Glücksspielsucht fügte er an. Und: "Nur rund drei Prozent der von einer Sucht Betroffenen nehmen professionelle Hilfe an", sagte er.
Ziel: Hemmschwelle senken
Ziel des Vereins sei es, mit diesen Veranstaltungen einmal die Eltern als die wichtigsten Vertrauenspersonen überhaupt anzusprechen, aber natürlich auch die Jugendlichen selbst. Angedacht sei deshalb auch ein gemeinsamer Besuch der Suchtberatungsstellen beim Landratsamt und der Diakonie, um die "Hemmschwelle", dort Hilfe anzunehmen, zu überwinden. Darüber hinaus sollen Broschüren auf die Probleme aufmerksam machen, hieß es weiter.
Die nächste Veranstaltung ist auf den 7. Mai, 19 Uhr, im den Räumen der Vereins terminiert. Eine weitere soll mit der Polizei am 16. Juni stattfinden. Die Abschlussveranstaltung zusammen mit der Diakonie und dem Landratsamt ist für den 29. September geplant. Die Termine sind auch über im Internet abrufbar unter www.tic-verein.de.
"Ich hätte nicht gedacht, dass am Sonntagmorgen so viele kommen", sagte Ümit Gökhan. Der Saal im Haus des türkischen Arbeitnehmervereins in der Löwentalerstraße 28 war voll besetzt. Erwachsene und jugendliche türkische Bürger verfolgten interessiert die Ausführungen von Kriminalhauptkommissar Harald Reiners, der erklärte, warum Drogen und Alkohol für Jugendliche interessant sind".