Friedrichshafen / sz/flo - Die gleiche Zahl an Unfällen, weniger Tote, mehr Verletzte – das ist in Schlagworten die Verkehrsbilanz für das Jahr 2014 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Konstanz, zu dem die Landkreise Konstanz, Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis gehören. 42 Todesopfer waren zu beklagen, Raserei bleibt die Ursache Nummer eins bei den tödlichen Unfällen.
"Erfreulich ist der Rückgang der Verkehrstoten von 46 auf 42", sagte der Leiter des Polizeipräsidiums Konstanz, Ekkehard Falk, bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Polizeipräsidium. Todesursache Nummer eins auf den Straßen der Region bleibt (17 Fälle) unangepasste Geschwindigkeit. Von den 20 in Autos tödlich verunglückten Menschen seien übrigens acht nicht angegurtet gewesen, ließ der Polizeichef wissen. "Das können wir nicht verstehen. Sich nicht anzugurten ist wirklich bodenloser Leichtsinn", stellte Falk klar. Insgesamt verunglückten auf den Straßen zwischen Gammertingen, Singen, Kressbronn und Leutkirch 4748 Menschen (2013: 4329).
Ein unerfreuliches Plus verzeichnete die Verkehrspolizei auch bei den Unfällen, bei denen Alkohol im Spiel war. Wurden 2013 insgesamt 390 Unfälle dieser Art gezählt, waren es im vergangenen Jahr 455. Falk bekräftigte, dass er und seine Männer dieser Entwicklung entgegenwirken werden. "Die Verkehrsüberwachung zur Bekämpfung von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr hat hohe Priorität, um derart unverantwortliche Verkehrsteilnehmer zum Schutz anderer aus dem Verkehr zu ziehen." Das Polizeipräsidium Konstanz, kündigte Falk an, werde künftig intensive Geschwindigkeits- und Anhaltekontrollen vornehmen. Dabei sollen die Beamten verstärkt auf verkehrserzieherische Gespräche setzen, um Auto- und Zweiradfahrer in den vier Landkreisen noch mehr zu sensibilisieren. Das Polizeipräsidium Konstanz wird sich auch wieder am "24-Stunden-Blitz-Marathon" vom 16. auf den 17. April beteiligen.
Der Anstieg der Verkehrsunfälle mit Personenschaden findet auch bei Fahrradfahrern und motorisierten Zweiradfahrern seinen Niederschlag. Bei 1703 (2013: 1399) polizeilich aufgenommenen Unfällen, an denen Zweiradfahrer beteiligt waren, kamen 12 (10) Menschen ums Leben, 1898 (1531) wurden verletzt. Wie schon 2013 waren auch im vergangenen Jahr vier tote Fahrradfahrer zu beklagen. Keiner der zu Tode gekommenen Radler trug einen Helm. Drei von ihnen waren über 70 Jahre alt. Ein Trend sei, betonte Ekkehard Falk, dass immer mehr Senioren mit einem Pedelec unterwegs sind. "Der Umgang damit muss geübt werden", empfiehlt der Polizeipräsident.