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Martin Müller läuft ... und läuft und läuft

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Friedrichshafen / sz - Die Kälte hat sich als sein größter Feind erwiesen, die Gastfreundschaft hat ihn dagegen immer wieder aufs Neue überwältigt: Martin Müller, Maschinenbauabsolvent vom Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg, ist in 75 Tagen knapp 2500 Kilometer gelaufen und 4000 liegen noch vor ihm.

Grenzen ausloten ist ein Ziel, das der Frickinger sich für diesen Lauf vorgenommen hat. Vom spanischen Tarifa will er daher bis zum norwegischen Kinnarodden laufen. Laufen und damit Gutes bewirken ist dabei ein weiteres Ziel: Er sammelt Spenden für die Menschenrechtsorganisation von Rüdiger Nehberg, die sich für junge genitalverstümmelte Mädchen einsetzt. Einige Schecks hat er dafür bereits eingesammelt.

Ein Sturm treibt ihn zu Höchstleistungen an

75 Tage lang war der DHBW-Absolvent nun unterwegs, Start war in Spanien. Derzeit macht er Zwischenstation in der Heimat und genießt einige Tage die ganz selbstverständlichen Dinge des Lebens – einen gefüllten Kühlschrank, fließendes Wasser "und dass es morgens beim Aufstehen warm ist". Die Kälte habe sich bei seinem Lauf als größter Feind erwiesen. Im November war er losgelaufen – es ging nicht anders, denn im Sommer will er in Norwegen sein. Seine Etappen haben es in sich, 30 bis 40 Kilometer läuft der Frickinger am Tag, ein vorausgesagter Schneesturm spornte ihn zum längsten Tageswerk an: Sage und schreibe 65 Kilometer. Eigentlich wollte er die insgesamt 6500 Kilometer mit Barfußschuhen absolviert; nach 400 Kilometern sattelte Müller allerdings auf Lauf- und Wanderschuhe um, heißt es im Eigenbericht der DHBW.

"Es ist die Summe vieler Kleinigkeiten und Gesten, die diese Tour für mich bisher ausmachen", sagt Martin Müller. In Frankreich und in der Schweiz hat er eine großartige Gastfreundschaft erlebt, "in Frankreich wurde ich kein einziges Mal abgewiesen". In der Schweiz musste er sein Zelt nur einmal aufbauen, ansonsten kam er in Ställen oder als Gast in der Wohnung unter. 50 Euro reichten ihm dank vieler guter Gaben aus, um durch die Schweiz zu kommen. Weihnachten verbrachte Martin Müller wie gewünscht in einem Stall. "Eine Frau hatte uns angesprochen, sie hat uns dann noch Kekse und Tee gebracht." Silvester war zwar eisig kalt, vor dem Kachelofen eines älteren Ehepaares waren die Mühen des Tages allerdings schnell vergessen. "Ich bin gespannt, wie das in Deutschland wird, wenn ich nun weiterlaufe."

Tausche Laufschuhe gegen Paddelboot

Alleine musste Müller bisher selten laufen, Freunde hatten ihn etappenweise begleitet. Das wird sich bei den kommenden 4000 Kilometern auch nicht ändern. In Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen begleitet ihn Alexander Kail. In Schweden und Norwegen erwarten die beiden dann allerdings dünn besiedelte Länder, dort wird es nicht einfach werden, den Überblick über Wegstrecke und Proviant zu behalten. Eine weitere Herausforderung wird die Brücke von Dänemark nach Schweden darstellen. Fußgänger sind auf diesen zehn Kilometern verboten – Martin Müller hat daher vor zu paddeln.

Wer sich über das Projekt und die Spendenmöglichkeit informieren möchte, kann dies über Martin Müllers Homepage tun: www.unlimited-motion.de


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