Quantcast
Channel: Schwäbische: Feeds: Spaichingen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293

Züge zum Narrensprung sind überfüllt

$
0
0

Friedrichshafen / sz - Der Narrensprung in der Häfler Innenstadt ist schon wieder Geschichte. 15000 Menschen haben an den Straßen zusammen mit den Hästrägern friedlich gefeiert. Die An- und Abreise war für Bahnfahrer am Samstag allerdings eine Herausforderung. Und so mancher Jugendlicher hat den Umzug zum Anlass genommen, sich zu betrinken. Ein Rückblick.

"Ab Markdorf war der Zug voll und kein weiteres Zusteigen an den Bahnhöfen Kluftern und Fischbach mehr möglich. Viele standen mit betretenen Mienen auf dem Gleis", schildert Kai Guschal auf Facebook die Situation im Zug zum Narrensprung. Während die einen nicht einsteigen können, schaffen es Menschen laut Augenzeugen im überfüllten Zug nicht auszusteigen.

"Der Zug war sehr, sehr voll", bestätigt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Es habe keine Sonder- oder längeren Züge an dem Tag gegeben. "Es ist schwer zu planen, wann ein Sonderzug nötig ist", sagt er. Bei Sonnenschein – wie am Samstag – seien mehr Menschen unterwegs.

Teenies glühen vor

Während sich die einen im überfüllten Zug noch zusammendrängen, glühen manche Teenies in der Innenstadt schon vor. "Von den Abzeichen-Verkäufern wurde uns gemeldet, dass es Brennpunkte gab, wo zum Teil Zwölf- bis 13-Jährige Alkohol getrunken haben", sagt Oliver Venus, Vize-Zunftmeister der Narrenzunft Seegockel. 70 Heranwachsende kontrolliert das Jugendschutzteam der Häfler Polizei am Samstag. 14 Kinder beziehungsweise Jugendliche werden beim Alkohol Konsumieren angetroffen, berichtet später Markus Sauter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz.

1,6 Promille

Der krasseste Fall sei der eines 16-Jährigen, der einen Alkoholgehalt von nahezu 1,6 Promille aufweist. Er wird an seine Angehörigen übergeben. Acht der auffälligen Teenies hätten verbotenerweise Spirituosen getrunken, die weiteren sechs andere alkoholische Getränke, obwohl sie jünger als 16 waren. Im Häfler Klinikum muss, anders als in den vergangenen Jahren, keiner der Jugendlichen eingeliefert werden, berichtet Christopher Draeger von der Unternehmenskommunikation. "Es hat sich herumgesprochen, dass die Polizei Jugendschutzkontrollen durchführt", vermutet Sauter.

Vize-Zunftmeister Venus betont, er glaube nicht, dass die Jugendlichen ihre Getränke an den Ständen des Umzugs eingekauft hätten. "Oft ist die Fasnet ein Deckmantel für exzessiven Alkoholkonsum", sagt er. "Wir distanzieren uns davon." Man arbeite mit der Polizei zusammen und wolle für nächstes Jahr auch auf die neu entdeckten Brennpunkte aufmerksam machen.

Beeindruckendes Bild

Die meisten Narren beim Umzug feiern ohne Ausschweifung. Venus ist mit dem Narrensprung zufrieden. "Das Wetter hat mitgemacht", sagt er und: "Die Zuschauerzahl von 15000 spricht für sich." Es sei ein beeindruckendes Bild gewesen, dass der Fanfarenzug Graf Zeppelin in seinem Jubiläumsjahr den Häfler Narrensprung sowohl angeführt habe als auch am Ende mitgelaufen sei.

Der erste Zug auf der Bodenseegürtelbahn nach Ende des Umzugs war nach Angaben der Bahn wieder sehr voll. Doch es sei niemand zurückgeblieben.

Jetzt wisse man: Es hat Engpässe gegeben. Diese Erfahrung wolle man nächstes Jahr in die Planungen mit einbeziehen.

Wer keinen Platz im überfüllten Zug findet, der kann seine Fahrkarte laut Bahnsprecher auch für den nächsten Zug nutzen. Wer aber seinem Ärger Luft machen will oder wer aus einem überfüllten Zug bei seiner Wunsch-Haltestelle nicht herauskommt, kann sich an die regionalen Ansprechpartner wenden unter: ran-baden-wuerttemberg@deutschebahn.com. Hier suche man nach einer individuellen Lösung, mit der beide Seiten leben könnten.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293