Friedrichshafen / sz - Der Fanfarenzug Graf Zeppelin spielt im Schlosspark. Herzog Friedrich von Württemberg hat, wie es Tradition ist, zusammen mit der Narrenzunft Seegockel am Samstag zum Zunftmeisterempfang eingeladen. Umrahmt von historischen Gemälden haben sich die Gäste auf den großen Narrensprung am Mittag eingestimmt.
Mit dem Ruf "Gockelores – Kikeriki" wird die närrische Gesellschaft beim Betreten des Schlosses begrüßt. "Genießt die Stunden hier mit mir" bittet die königliche Hoheit die etwa 200 Gäste. Oliver Venus, Vize-Zunftmeister, empfängt die Zunftmeister zum ersten Mal. Er vertritt den erkrankten Ulrich Müller.
Sucht der OB seine Kappe?
Dass Oberbürgermeister Andreas Brand seine Narrenkappe vermisst, ist ein gefundenes Fressen für die Narren. Angeblich könne der heute nicht kommen, weil seine Stimme weggeblieben sei, berichtet Venus den Gästen. Doch wahrscheinlicher sei, dass er die Zeit nutze, um seine Narrenkappe zu suchen. "Jetzt ist er zu Wasser und Brot verdammt", sagt Präsident Endi Weinert. Landrat Lothar Wölfle nimmt die Häfler Kommunalpolitik aufs Korn: Die Bezeichnungen "Uferstraße" und "Prachtstraße" würden einfach nicht zusammenpassen. Und dem Häfler Rathaus rät er zu einer eigenen Nachwuchspolitik, damit sie nicht die guten Leute vom Landrat wegholen müssen.
Einen Orden mehr
Wölfle, dessen Jacke mit Orden schon reich behängt ist, erhält noch einen Orden dazu: Charlie Maier, Alt-Narrenmeister vom Alemannischen Narrenring, steckt ihm den Freundschaftsorden an. Dann kommt Jürgen Binder vom Elferrat an die Reihe: Auch er bereits mit einigen Ehrungen bedacht – 2006 hat er die goldene Elferratskappe erhalten – bekommt einen Alemannischen Orden. Später wird der Rücktritt von Jürgen Durski, Zunftmeister der Bodenseenarren aus Jettenhausen, auf dem Empfang bekannt.
Während des Empfangs ist es ums Schloss herum noch neblig und grau. Doch Oliver Venus verspricht: "Zum Narrensprung wird die Sonne scheinen." Und er wird Recht behalten.