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Blindow-Schule zeigt Haute Couture aus dem Baumarkt

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Friedrichshafen / sz - Unter dem Motto "Bubbles, Candy, Rollercoaster" haben die diesjährigen Erstsemester im Fachbereich Modedesign an den Bernd-Blindow-Schulen ihre erste kleine Kollektion gestaltet. Dabei wurden die Kleider aus Pappmaché gefertigt, als Dekoration und Unterkonstruktion war aber alles erlaubt, was man so im Baumarkt finden konnte.

Die kreative Arbeit ohne Erforderlichkeit von Nähkenntnissen bietet hier für alle Neuzugänge den ersten Schritt auf dem Weg zum eigenständigen Entwerfen und Schneidern ihrer ganz persönlichen Kollektion. Formen und Farben stehen hier im Vordergrund, Optik kommt vor Praktikabilität. So dauert das Anziehen zum Fotoshooting auch besonders lang und es erfordert drei Helferinnen, um Sophia Locher ins mit künstlichen Cupcakes besetzte Kleid zu bugsieren. Es ist offensichtlich: Das diesjährige Motto hat für besonders farbenfrohe und ausgefallene Kreationen gesorgt, auch wenn dieser Jahrgang bisher der kleinste der Schulgeschichte ist. Gerade mal sieben Schülerinnen und ein Schüler bilden ihn und haben in Partnerarbeit vier beeindruckende Papierkreationen geschaffen.

Marc Rohwein ist mit seinen 16 Jahren sozusagen der Hahn im Korb. "Mir wurde das Thema quasi in die Wiege gelegt", erklärt er seinen Hang zur Mode. Als Enkel einer Herrenschneiderin und Neffe einer Modedesignerin habe er schon von Kleinauf mit dem Modemachen zu tun gehabt und schon als kleiner Junge an der Nähmaschine seiner Großmutter erste Nähexperimente gewagt. "Seit fünf Jahren bin ich sicher, dass ich Designer werden mag – am liebsten natürlich mit einem eigenen Label, aber Chefdesigner bei einer größeren Marke wäre auch okay", verrät er seine Ziele.

"Ich mache gleich drei Abschlüsse"

Auch Vivienne Buck ist von Mode begeistert, seit sie denken kann und würde am liebsten nach dem Abschluss als Modedesignerin ihr eigenes Ding machen. Für die Blindowschule hat sie sich wegen der umfassenden Ausbildung beworben. "Ich mache hier gleich drei Abschlüsse: den zur Modedesignerin, mein Fachabi und lege zusätzlich eine Gesellenprüfung als Damenschneiderin ab", schildert die Siebzehnjährige ihre ehrgeizigen Pläne. Damit ihre Kollektionen dann auch immer stimmig abgelichtet werden, möchte sie außerdem anschließend Fotografie studieren. Melissa Burgold (18 Jahre) hat schon immer gern gezeichnet und auch viel von Hand genäht. Sie möchte ebenfalls gleich alle drei Abschlüsse ablegen, die im Fachbereich Modedesign möglich sind, aber dann erstmal noch studieren – nur was, das wisse sie noch nicht so genau. Als Vorbild nennen alle drei denselben großen Namen: Karl Lagerfeld beeindruckt sie mit seinem Stil, seiner Vielseitigkeit und den großen Namen, für die er schon entwerfen durfte. Ob sie deswegen so gerne Schwarz tragen? Rohwein gibt zu, sich auch bei seinem eigenen Style gern an dem Idol zu orientieren.

Beim Fotoshooting, das den Abschluss der Projektarbeit bildet und damit den ersten Höhepunkt in der Laufbahn der angehenden ModedesignerInnen, helfen übrigens alle tatkräftig mit – auch Drittsemester aus dem Bereich Grafikdesign, die das Thema spannend finden und einfach gern dabei sein mögen. Sie helfen Fotodozentin und Fotografin Elke Sckell beim Aufbau der Kulisse.


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