Friedrichshafen / sz - Bei seiner Ansprache zum Neujahrsempfang im Graf-Zeppelin-Haus hat Friedrichshafen Oberbürgermeister am Sonntagabend auf ein anspruchsvolles Jahr 2014 zurückgeblickt. Mit schwäbischer Solidität gelte es nun, 2015 die viele städtischen Projekte weiterzutreiben und abzuarbeiten – sei es Bäderbau, ÖPNV oder Klinikübernahme.
Wenn es um die Planung der Zukunft geht, holt Oberbürgermeister Andreas Brand gerne ein Zitat von Gustav Werner aus seinem Redebaukasten: "Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert." Auch im neuen Jahr werden in Friedrichshafen einige Vorhaben in die Tat umgesetzt. "Lehnen Sie sich zurück", sagte Brand, bevor er eine Liste von Projekten aufzählte, "auf die wir uns freuen können": Der Uferweg bei der MTU wird gebaut, Kluftern bekommt eine Mehrzweckhalle, Fischbach ein neues Freibad, die Molke wird saniert, Nah- und Fernwärmenetze entstehen. "Schwäbisch solide", betonte der OB, werde die Stadt die Projekte umsetzen. "Präzise. Im Kostenrahmen. Im Dialog"
Vor allem auf den Dialog, auf den Dialog mit dem Bürger, dürfte es in Zukunft stärker ankommen. "Kommunikation wird entscheidend sein, um Akzeptanz für unsere Projekte zu gewinnen", erklärte Brand. "Das ist aufwendiger, mühsamer geworden. Es dauert länger. Aber nachvollziehbare und erklärbare Verfahren helfen weiter." Er stellte aber auch klar, dass es in der Verantwortung von Verwaltung und Politik liege, abzuwägen und das Allgemeinwohl über Einzelinteressen zu stellen.
"Einen guten Job gemacht"
Der Oberbürgermeister kündigte an, dass Friedrichshafen weiter wachsen werde – zum einen durch Menschen, die sich hier freiwillig niederlassen, aber auch durch Menschen, die unfreiwillig kommen, sprich: Flüchtlinge und Asylbewerber. Im vergangenen Jahr waren es 150 an der Zahl. Andreas Brand betonte, dass Stadt, Kreis, Kirchen und Ehrenamtliche bei deren Betreuung "einen guten Job gemacht haben".
Das Stadtoberhaupt erinnerte daran, dass einiges vorwärts gegangen sei in Friedrichshafen, aber nicht alles alles. Den Machern der Südbahnelektrifizierung würde er wohl auch am liebsten das Wernersche Zitat zurufen, am Sonntagabend beließ er es bei dem Hinweis, dass es Deutschland mit einem dreijährigen Planfeststellungsverfahren "nicht in die Spitze schaffe".
Deutlich hellere Züge nahm Andreas Brands Miene an, als er auf das andere große verkehrspolitische Thema der Region zu sprechen kam: den Bau der B 31-neu, der am 24. November feierlich gestartet wurde. "Mein aufrichtiges Dankeschön gilt allen politischen Vertretern. Das bringt Friedrichshafen wirklich nach vorne."