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Kommunikation ist gefragt

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Friedrichshafen / sz - Beim Ailinger Neujahrsempfang hat Ortsvorsteherin Sandra Flucht am Freitagabend vor rund 220 Gästen im Berger Gemeindehaus viele Entwicklungen im Dorf gelobt. Es lief aber nicht alles optimal, zum Beispiel bei der Planung der Ortsmitte Berg. In ihrer Rede forderte sie deshalb eine bessere Kommunikation – und betrieb auch ein kleines bisschen Medienschelte.

Als Sandra Flucht nach der Beschreibung des bunten Bilderbogens, der das Ailinger Dorfgeschehen abbildete, auf ihren Job zu sprechen kam, wurde es so still im Saal, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Wer eine Leitungsposition in einer kommunalen Verwaltung innehabe, erklärte Sandra Flucht, befasse sich mit vielen Themen – ein durchaus reizvoller Job. Die große Bandbreite der Aufgaben ermögliche tiefe Einblicke und Verständnis dafür, wie eine Stadt und deren Verwaltung funktionieren. Dass ein Außenstehender, ein "normaler Bürger", die Komplexität der Aufgaben nicht erfasse, könne sie verstehen. Und dass dies zu Verunsicherung, zu Misstrauen oder gar zu Verärgerung führt, auch. Weniger Verständnis hat Sandra Flucht dagegen für Leute, die "zwar bestens informiert sind, aber dennoch die Öffentlichkeit wählen, um ihre persönlichen Interessen zu verfolgen". Warum? Weil sie durch Informationen, die sie streuen oder weglassen, ebenfalls Verunsicherung und Verärgerung stifteten.

Ein falscher Eindruck

Wer sich ein bisschen auskennt im Dorf, braucht nicht viel Fantasie, um zu erraten, wer der Adressat dieser Botschaft ist: der Initiator und die Unterstützer der Petition, durch die die Planung der neuen Berger Ortsmitte ein gutes halbes Jahr verzögert wurde. Dass die Medien einzelnen Beschwerdeführern und vermeintlichen Skandalen ein Forum böten, sei zwar legitim. Als Folge davon könne es aber passieren, dass sich die öffentliche Wahrnehmung verschiebe, weil eine schweigende, äußerst zufriedene Mehrheit nicht zu Wort komme. "So könnte der unkritische Leser zum Eindruck gelangen, dass etwas schief läuft in der Stadt, die Verwaltung schlecht arbeitet, die Gremien falsche Entscheidungen treffen", sagte Sandra Flucht.

Doch wie kann diesem Eindruck vorgebeugt werden? Durch eine "noch umfassendere Kommunikation, die unseren Bürgern verständlich und lesbar nahe bringt, warum etwas geplant ist und wer wie betroffen ist". Die Ortsvorsteherin ist überzeugt, dass Kommunikation ein Schwerpunkt der künftigen Kommunalpolitik und -verwaltung sein wird. "Hierauf müssen wir ein großes Augenmerk legen, wenn künftig nicht alle Projekte von Gerichtsverfahren und Bürgerinitiativen be- oder sogar verhindert werden sollen", lautete ihr Appell – der übrigens von den Zuhörern mit großem Applaus bedacht wurde.

Für Sandra Flucht steht fest, dass die Öffentlichkeitsarbeit nicht nebenbei erledigt werden könne, vielmehr gehörten Spezialisten ans Werk. Ihr Vorschlag: Ein umfassender Internetauftritt, der komplexe Themen erklärt, oder auch ein Newsletter der Verwaltung. Auch wenn es mit enormem Zusatzaufwand verbunden sei, müsse die Bürgerschaft fachgerecht informiert und gefüttert werden.


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