Friedrichshafen / sz - Der Bodenseekreis ist im Innovationsindex des Statistischen Landesamts leicht zurückgefallen. Das Abrutschen vom zweiten auf den fünften Platz ist aber nicht durch schwächere Messwerte bedingt, sondern durch eine Änderung der Methodik.
Die Kreise mit der höchsten Innovationsfähigkeit im Land sind der Landkreis Böblingen, die Stadtkreise Stuttgart, Heidelberg und Ulm sowie der Bodenseekreis. Die Spitzenposition des Landkreises Böblingen beim Innovationsindex 2014 geht vor allem auf seine forschungsintensiven Industriebranchen zurück. Auch der auf dem fünften Rang platzierte Bodenseekreis zeichnet sich besonders durch eine hohe Forschungsintensität, einen hohen Anteil der Beschäftigten in forschungsintensiven Industriezweigen und durch eine beachtliche Patentdichte aus, schreibt das Statistische Landesamt in einer Pressemitteilung. Im vergangenen Jahr belegte der Bodenseekreis noch Platz zwei – ist das leicht schlechtere Abschneiden bedenklich? „Nein“, stellt Ruth Einwiller vom Statistischen Landesamt klar. „Die Verschiebung ist durch eine Änderung in der Methodik entstanden.“ Während früher Zahlen aus der Wirtschaft die Bewertung stark beeinflussten, werden jetzt die Bildungseinrichtungen und die Wissenschaft höher gewichtet. Aus diesem Grund konnten sich Heidelberg und Ulm am Bodenseekreis vorbeischieben.
Entwickelt wurde der Innovationsindex vom Statistischen Landesamt, um das Innovationspotenzial von Regionen in der Europäischen Union vergleichen zu können. In dieser Kennzahl sind eine Vielzahl von Innovationsindikatoren gebündelt, zum Beispiel Ausgaben und Personal für Forschung und Entwicklung, Patentanmeldungen, Zahl der Beschäftigten in Hochtechnologie oder wissensintensiven Dienstleistungsbranchen. Der Innovationsindex ist nicht nur wichtig fürs Image, diese Kennzahl liefert Politik und Verwaltung auch einen Anhaltspunkt, wo die Region im Vergleich steht.